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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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72 Bericht über die Slawen aus dem Jahre 973,<br />

de Goejes Forschung hat Bekri, <strong>der</strong> diesen Theil seines Werkes<br />

im Jahre 1066 geschrieben, officielle Aktenstücke in Cordova<br />

dafür benutzt und wahrscheinlich dort auch diesen Bericht des<br />

bisher ungekannten Israeliten Ibrahim entdeckt. Jedenfalls<br />

ist letzterer, wie er selbst berichtet, zu Merseburg am Hoflager<br />

Ottos des Großen gewesen und hat dort seine Nachrichten<br />

über die Wenden vernommen. De Goeje läßt ihn als „ansehnlichen<br />

Kaufmann" in Handelsangelegenheiten Deutschland<br />

aufsuchen und setzt seinen Aufenthalt bei Otto nach dem Jahre<br />

963; Di'. Wigger entscheidet sich auf Grund einer Stelle<br />

Widukinds (III, 75) mit Recht für das Jahr 973 und kommt<br />

zu dem Schlüsse, daß Ibrahim „als Arzt o<strong>der</strong> Secretar o<strong>der</strong><br />

in welcher Stellung sonst es gewesen sein mag", bei <strong>der</strong> sarazenischen<br />

Gesandtschaft sich befand, welche Otto zugleich mit<br />

bulgarischen Abgesandten damals in Merseburg laut Widukind<br />

an ftwem Hoflager empfing.<br />

Von Merseburg aus ist Ibrahim damals persönlich in<br />

Böhmen und Meklenburg gewesen. Das zeigt seine Schil<strong>der</strong>ung<br />

Prags, Böhmens überhaupt, dann <strong>der</strong> slawischen Burg Wili-<br />

Grkd (— große Burg) nördlich <strong>der</strong> Elbe, in <strong>der</strong> Wigger mit<br />

gutem Fuge die spätere Feste Meklenburg bei Wismar erkennt.<br />

Von Meklenburg, wo er noch die Küste <strong>der</strong> Ostsee aufsuchte,<br />

scheint dann Ibrahim direkt nach Merseburg zurückgekehrt zu<br />

sein, seinen Heimweg aber durch Böhmen, über die steyrischen<br />

und krainer Alpen und endlich durch Italien genommen<br />

zu haben.<br />

Das Land Böhmen ist ihm „von allen Län<strong>der</strong>n des<br />

Nordens das beste und an Nahrungsmitteln reichste." Ihm<br />

fällt auf, daß Prag, „<strong>der</strong> größte Handelsplatz in den slawischen<br />

Län<strong>der</strong>n, von Stein und Kalk gebaut ist." „Russen und Slawen<br />

kommen mit ihren Waaren dahin von <strong>der</strong> Stadt Krakau,<br />

Moslems, Juden und Türken kommen aus dem türkischen Gebiete<br />

mit Handelswaaren und byzantinischen Münzen slliitkkkis)<br />

und empfangen dafür von den Slawen Biberfelle und<br />

an<strong>der</strong>es Pelzwerk. Für 1 Penss (altczechisch P6QÌ62 — z>6kauft<br />

man so viel Weizen als ein Mann auf einen

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