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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Friede. Schultz. 47<br />

immerhin zunächst als solche mitgebraucht worden sein mag;<br />

denn daß die Kirche des Klosters unter dem Abte stand,<br />

war ja selbstverständlich und brauchte daher nicht beson<strong>der</strong>s<br />

angeordnet zu werden. Vielmehr hat jenes Gotteshans wohl<br />

ohne Zweifel und m erster Linie zuuächst als Pfarrkirche für<br />

das Dorf Stolp gedient. Wir schließen dies daraus, daß es,<br />

obwohl seiuer nächsten Bestimmung gemäß, nnr von geringem<br />

Nmfange, dennoch als 6oc1o8iH bezeichnet wird und nicht als<br />

c^)6il^ welcher letztere Ausdruck von kirchlichen Gebäuden,<br />

welche ohne Parochialrechte sind, nicht nur zu dieser Zeit,<br />

son<strong>der</strong>n schon von Alters her üblich war, wie er denn auch<br />

heute uoch beson<strong>der</strong>s im amtlichen Stile so gebraucht wird ^).<br />

Wir finden ihn, um ein Beispiel aus <strong>der</strong> hier in Frage stehenden<br />

Zeit anzuführeu, das auch uoch an<strong>der</strong>weitig für uus von<br />

Interesse ist, in einer nur 23 Jahre jüngeren Urkunde unferes<br />

Klosters Stolp angewendet, wo es nicht zweifelhaft sein kann,<br />

daß es sich um ein Gotteshaus <strong>der</strong> bezeichneten Art handelt.<br />

Das Nähere darüber müssen wir in die Note verweisen^).<br />

War jene Gedächtnißkirche aber nicht zugleich Klosterkirche o<strong>der</strong><br />

64) Wenn Dr. Klempin in <strong>der</strong> Einleitung zu Kratz (die Städte<br />

<strong>der</strong> Provinz Pommern, Berlin 1855, S. 29) sagt: „Die erste Kirche<br />

des Landes Groswin war die Kapelle des Klosters Stolp, so hat<br />

dieser gründliche Kenner <strong>der</strong> pommerschen Geschichte, mit dem wir uns<br />

nicht gern zu ost im Wi<strong>der</strong>spruche sehen, zwar ohne Zweifel das hier<br />

in Rede stehende gottesdieustliche Gebäude gemeint; doch hat er mit<br />

dem Ausdruck „Kapelle" wohl nicht einen unserer Auffassung wi<strong>der</strong>-<br />

sprechenden Begriff verbunden, son<strong>der</strong>n vielmehr nur die vorauszu-<br />

setzende Kleinheit andenten wollen.<br />

n) Das betreffende Gebände wird in jener Urkunde (abgedruckt<br />

im Cod. ?0iu. dipi. Nr. 40, S. 99) nur gelegentlich erwähnt.<br />

Sie enthält nämlich die Schenkung eiues Dorfes uud einer Krug-<br />

hcbuug seitens des Pommernherzogs Casimir 1. an die stolper Mönche,<br />

und <strong>der</strong> Aussteller giebt dabei au, daß die Vergebung erfolgt sei bei<br />

Gelegenheit einer Weihe einer nen erbauten runden Kapelle (— don-<br />

Ueber diese wird allerdings we<strong>der</strong> hier etwas<br />

Näheres gesagt, noch giebt es sonst irgend welche Nachricht darüber.<br />

Doch ergiebt schou die bezeichnete Form des Gebäudes, welche im<br />

Mittelalter, wenigstens in Deutschland für Parochial«Kirchen schlechter«

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