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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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120' Die Familie Glinde,<br />

und immer neue Momente hinzufügt, während die historische<br />

Forschung dabei in den Hintergrund tritt.<br />

Der zunächst in Betracht kommende Chronist ist Bugenhagen.<br />

In seiner um 1517 geschriebenen Pomerania stellt<br />

er die Rechtsansprüche bei<strong>der</strong> Partheien bei Ottos Tode auf<br />

Grund <strong>der</strong> ihm bekannten Rede des Di-. Mathias von Wedel<br />

und des Iaroslav Barnekow, <strong>der</strong> beiden herzoglichen Unterhändler<br />

vor dem Kaiser, zum Theil wörtlich citirend dar.<br />

Im Uebrigen entbehrt Bugenhagens Bericht über die diplomatischen<br />

Vorgänge jedwe<strong>der</strong> Klarheit und Ausführlichkeit. Das<br />

einzige, was er von den zahlreichen Verhandlungen bis zum<br />

Ausbruche des Krieges zu melden weiß, beschränkt sich auf<br />

die Nachricht, <strong>der</strong> Kaiser habe den herzoglichen Abgesandten<br />

die Belehnung versprochen, dies sei aber durch die markgräflichen<br />

Intriguen vereitelt worden, auch hätten die Herzöge<br />

wegen des zwischen dem Könige von Polen (Kasimir) und dem<br />

deutschen Orden herrschenden Krieges, wegen <strong>der</strong> Nachstellungen<br />

<strong>der</strong> Markgrafen und wegen <strong>der</strong> Pest nicht persönlich vor dem<br />

Kaiser erscheinen können. So harmlos, wie hier dargestellt<br />

wird, verfuhr nun aber <strong>der</strong> Kaiser Friedrich 3. nicht. Er hatte<br />

vielmehr am 21. März 1465") die beiden Markgrafen mit<br />

dem Erbe Ottos vorläufig belehnt und noch am 11. September<br />

die pommerischen Stände aufgefor<strong>der</strong>t, 63 Tage nach Empfang<br />

<strong>der</strong> Ladung sich vor ihm wegen <strong>der</strong> verweigerten Lehnshuldigung<br />

zu verantworten. 5") Wessen man sich aber von seiner<br />

Doppelzüngigkeit versah,") beweist Kurfürst Friedrichs Brief<br />

an seinen Bru<strong>der</strong> vom 18. September 1465, <strong>der</strong> Kaiser solle den<br />

Herzogen durch einen gewissen Barnakaw Ir<br />

vuä 8o1i6 A68ed66Q 86ÌH im l^bi-uHi-io. Weiterhin ist von<br />

Bugenhagens Angaben nur richtig, daß Herzog Erich allerdings<br />

vor Herbst 1466 im Bunde mit Kasimir war; einen Hin<strong>der</strong>ungsgrund,<br />

vor dem Kaiser zu erscheinen, wird man aber für ihn,<br />

") Riedel a. a. O. S. 75 f.<br />

") Ebenda S. 89.<br />

") Ueber diese kaiserliche Politik vergl. Droysen II, 1. 331.

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