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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Das Geschlecht <strong>der</strong> Mukerviz. 297<br />

es ein Geschlecht, wohl slavischer Herkunft^), das sich zurückhielt<br />

und wenig in Hofdienste ging. Erst Bernd Mukerviz<br />

um die Mitte des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts errang eine Stellung,<br />

die <strong>der</strong> Schloßgesessenheit des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts entsprach und<br />

war damit noch lange nicht in den Rang jener Edlen eingerückt,<br />

die um 1300 allein die Benennung „sehr vornehmer<br />

Leute" verdienten: des Pribislaus Herrn von Wollin (1270)<br />

fürstlich Meklenburgischer Herkunft, <strong>der</strong> Herren von Putbus<br />

und von Gristow fürstlich Rügifchen Stammes, <strong>der</strong> Grafen<br />

von Eberstein, die seit 1274 das Land Naugard besaßen, <strong>der</strong><br />

Borken, <strong>der</strong> Swenziden u. a., die damals in Urkunden in <strong>der</strong><br />

That als nodii68 bezeichnet werden. Selbst jener Rang, den<br />

die Behr als Herren des Landes Bernstein, die Schwerine<br />

als Herren von Lassan, die Heydebrecke als Herren <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

Plate und Daber u. a. m. um 1250—1300 hatten, kann<br />

den Mukerviz um 1300 auch nicht entfernt zugesprochen werden.<br />

Dazu kommt, daß ein Vidante Mukerviz unmöglich je<br />

existiert haben kann. Eine so sichere Thatsache es auch ist,<br />

daß sich in manchen pommerschen Adelsgeschlechtern eigenthümliche<br />

Vornamen durch viele Generationen erhielten ^), so<br />

'27) Die iu diesem Geschlechte in ältester Zeit schon auftretenden<br />

biblischen Vornamen Andreas und Timmo (aus Timotheus) würden,<br />

im Falle die Beobachtung begründet wäre, daß biblische Vornamen<br />

vorzugsweise bei wendischen Geschlechtern in älterer Zeit sich fänden,<br />

neben dem hier bezeugten Vorkommen <strong>der</strong> wendischen Vornamen<br />

8I2.11K0, 8Iav6iu6i', ßlaweko nnd 8«ii-6 (8cii'0Llav) ans den wendischen<br />

Ursprung des Geschlechtes schließen lassen.<br />

l2«) Die urkundlich nachweislichen Vornamen im Geschlechte Mukerviz<br />

sind, immer in dem Jahre, wo sie zuerst auftreten, hier genannt:<br />

(Linuko 1234), ^n6i-658 1294, (I^mmo 1299), 1.086^6 1315, 0onraä<br />

und I^iumo 1324, 8lQV6M6i- 1380, Verut und Vyrti-sm, Usuigli<br />

Oui-t 1410, 8oii-6 und 81an6k6 1428, ^1di-6ckt, Vwi'ik und<br />

1442, Lei'tram 1454, vi-6^68 1455, Tort 1455, limino und<br />

1466, ^i-Hno2 und V6i-trÄin 1485, <strong>der</strong>selbe Vsi'trQm und<br />

-oä6i' 1490, ^.8mii8 1504, L6i'6uä und Larti'ÄM 1549.<br />

Von diesen Namen kehrt viermal <strong>der</strong> Name Lsi-tram, dreimal Lsi-uä,<br />

uud limino (letzterer vielleicht mir zweimal, falls <strong>der</strong> von 1299 nnd<br />

<strong>der</strong> von 1324 identisch ist), zweimal slanko<br />

nnd Ourt wie<strong>der</strong>.

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