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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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134 Die Familie Glinde,<br />

unsichere Hin- und Herschwanken und Tasten Kanzows bezeich-<br />

nende Abweichungen. Erstens nämlich sendet <strong>der</strong> Kurfürst auf<br />

Glindes Mahnung „etliche von seinen getrewesten rheten in<br />

das laut, das er alle fachen mit ihnen beschlösse", und diese<br />

ladet Glinde dann zur Besprechung nach Schillersdorf. Die<br />

Thatsache ist, soweit nicht Glinde dabei in Frage kommt, Wohl<br />

beglaubigt ^) und wird noch zu besprechen sein, weil darin<br />

ein Fingerzeig liegt, wie diese ganze Tradition entstanden ist.<br />

Zweitens aber soll nach geglückter Ueberrumpelung <strong>der</strong> Kurfürst<br />

Stettin nicht zu eigen haben, son<strong>der</strong>n es soll „eine freie reichs-<br />

stat sein, vnd die markgraffen solten nach eroberung des landes<br />

die drei stette Dam Golnow vnd Greiffenhagen zu einem eigen-<br />

tnmb geben vnd ire schutzhern sein." Auch die Gartzer werden<br />

hier etwas reichlicher bedacht mit „etlichen dörfern vnd lant-<br />

gütern." Characteristisch ist endlich in <strong>der</strong> „Pomerania" die<br />

Version von <strong>der</strong> Linde zu Schillersdorf, die „von stundan ver-<br />

durret, das man nicht gewußt hat, wies beschehen, vnd ist<br />

davon noch das sagent vom rhatslage vnter <strong>der</strong><br />

linden zu Schild er stör ff. " Hier also wird deutlich aus-<br />

gesprochen, woher in den drei Berichten die Erzählung von<br />

dem Anschlage ?c. zu Schillersdorf stammt, nämlich aus münd-<br />

licher Localtradition. Es wird uuten zu untersuchen sein, um<br />

welchen historischen Kern sich diese gebildet hat.<br />

Sehen wir uns die Berichte <strong>der</strong> drei Chroniken über die<br />

kriegerischen Vorgänge näher an, so ergiebt sich auch da die<br />

gleiche Unsicherheit, das gleiche Schwanken, und es fehlt zu-<br />

dem nicht an kaum auszugleichenden Wi<strong>der</strong>sprüchen.<br />

Die nie<strong>der</strong>deutsche Ehronik knüpft an die Geschichte von<br />

Schillersdorf mit einem „vn<strong>der</strong>des", das nahezu vier Jahre<br />

umfaßt, die Nachricht, die beiden Herzöge hätten von den<br />

meisten Städten, Geistlichen und Adel die Huldigung erlangt,<br />

die Stettiner aber wollen sie nicht einlassen ^) und geben aus-<br />

weichenden Bescheid, mit ihnen etliche Städte und Adliche. Die<br />

6t) Raumer I 263 Albert Klitzing als Rath erwähnt.<br />

65) Das ist richtig bis 1467, aber nicht bis zum Ausbruche des<br />

Krieges, s. obeu S. 117.

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