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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Zur Geschichte <strong>der</strong> Apotheke in Barth. 199<br />

geheißen" an den Rathsfreund Melchior Geldener, im Jahre<br />

darauf an den Bürger Statzhauen und im Jahre 1666,<br />

nachdem es geraume Zeit unverheuert gestanden, an den Bürger<br />

und Feldscherer Samuel Stavelius vermiethet.<br />

Erst im Jahre 1706 meldete sich <strong>der</strong> Apotheker Petrus<br />

Schultz aus Stettin, um wie<strong>der</strong> eine Apotheke einzurichten<br />

und sich dabei des Gewürzhandels und des Aquavitschankes zu<br />

gebrauchen. Ihm wnrde dann auch vom Rath und Achtmannschaft<br />

die Rathsapotheke (Privilegium und Lokal)<br />

für jährlich 10 Thlr. vermiethet, er starb jedoch schon im<br />

Jahre 1709. Seine Wittwe blieb im Besitz <strong>der</strong> Apotheke,<br />

welcher <strong>der</strong> Provisor Nanmann vorstand. Dieser sollte nun<br />

die Wittwe Schultz heirathen, tractirte sie aber mit Schlägen<br />

und wurde deshalb auf ihren Antrag vom Rathe, <strong>der</strong> „keine<br />

gründliche Nachricht von ihrem vorhabenden Ehewerke" erlangen<br />

konnte, aus <strong>der</strong> Apotheke entfernt. Die Wittwe Schultz betrieb<br />

das Geschäft allein weiter. Im April 1711 eröffnete ihr aber<br />

<strong>der</strong> Rath, „daß bei jetzigen gebrechlichen Zeiten und da <strong>der</strong><br />

bisher Hieselbst sich aufgehaltene Medieus weggezogen, es mit<br />

<strong>der</strong> Apotheke nicht länger im bisherigen Zustande gelassen<br />

werden könne, dabei man ihr freigestellet, daß, wenn ein tüchtiger<br />

Mensch sie zu heirathen, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Apotheke als ein Provisor<br />

vorzustehen sich anhero zu begeben resolviren wolle, sie<br />

darin conserviret bleiben solle." Die Wittwe Schultz ging<br />

jedoch auf diese Vorschläge nicht ein und zog es vor, sich selbst<br />

bei <strong>der</strong> Apotheke zu conserviren. Sie ließ alle Befehle des<br />

Raths, die Apotheke zu räumen, unbeachtet, erklärte auf eine<br />

formell eingelegte Kündigung, sie werde nur weichen, „falls<br />

die göttliche Direction es nicht so fügen wolle, daß sie darin<br />

bleiben könne", und fertigte zwei an sie entsendete Deputirte<br />

des Raths mit allerlei verdrießlichen Reden und mit <strong>der</strong><br />

Erklärung ab, man möge machen, was man wolle, sie thue<br />

es nicht.<br />

Gegen Ende des Jahres 1713 meldete sich ein Apotheker<br />

Johann Georg Kuß aus Rostock zur Uebernahme <strong>der</strong> Apotheke.<br />

Es wurde ihm zunächst gestattet, in einer Mieth-

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