Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

338 Di'. von Bülow.
es dem paZwi-i anzumelden und deßen Konsens zuvor einzu-
holen, dagegen nicht befuget seyn, außer und ohne Verwilligung
seines PH8toi'Ì8 in diesem und anderen Kirchspielen Predigen,
tauffen, copuliren, communiciren :c. Wenn es ihm aber in
anderen Kirchen vergönt, verrichtet er dieses ohne Abgang seiner
Bedienung in seiner eigenen Kirchen.
Solte dem pa.8t0i-i seine Bedienung nicht mehr anstehn,
behält er ihm vor die Resignation, gleichwie auch er, Rauten-
berg, nicht wieder Belieben zu verbleiben gebunden, sondern
nachdem er seinen Dienst, denn er auf Weihnachten Ao. 83
angetreten, ein Halbjahr zuvor loß gekündiget, mag er ab-
ziehen. Uhrkundlich ist diese Punctation vom pa.8t0i-6 und
deßen Collegen, auch Rautenbergen, unterschrieben und bestätiget
den 17. Decemb. Ao. 83.
D. Kansdorff. M. Ioachimus Erythräus.
Georg Rautenberg.
Freie Wohnung genossen die evangelischen S. Marien-
küster anfänglich nicht, vielmehr wurden, als die erste dahin
Zielende Bitte gestellt ward, die Pastoren von den Kirchencurato-
ren angewiesen, dem Küster solches Begehren auszureden und
ihn bestmöglichst zu bedeuten. Eine spätere Wiederholung des
Gesuchs hatte besseren Erfolg. Wegen der vom Diaconus ^)
dem Küster zu leistenden 8 Schffl. Roggen dagegen gab es
zwischen beiden viel Streit. Der Diakonus Mag. Johann
Joachim Müller von der Schloß- und Marienkirche sträubte
sich standhaft dagegen, indem er anführte, wenn auch seine Vor-
gänger es gethan hätten, so stünde doch in seiner Vocativi!
nichts davon; alle Vorstellungen der Regierung vermochten ihn
davon nicht abzubringen. Erst nach Müllers Tode erhielt der
Küster Ursinus aus den erübrigten Diaconatsgebühren seine
Einbuße erstattet. Nicht minderer Verlust drohte dem Küster,
als man sicherlich im Interresse der Sache i. I. 1700 die
Besorgung der Kirchenuhr dem Uhrmacher Caspar Nitardi über-
6) Die Vereinigung des KüsteramtZ mit dem Subdiaconat scheint
nur 1571—1670 gewährt zu haben.