Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Die Gründung des Klosters Stolp an der Peene.
Von Friedr. Schultz,
weiland königl. Archivar zu Düsseldorf.
Aus seinem Nachlasse herausgegeben von Lic. Di-. Carl Leimbach,
Realschuldirector in Goslar.
Am südlichen Ufer der Peene, des einzigen schiffbaren
Flusses, der Westpommerns gesegnete Fluren durchströmt, erhebt
sich 2—3 Meilen oberhalb der Stelle, wo jene ihre Fluthcn
mit denen des Haffes vereinigt und dann weiter dem Meere
zueilt, ein kleiner Höhenzug, welcher dem Auge des Beobachters
einen anziehenden Blick über eine weite Strecke jener schönen
Fluren gewährt. Man hat ihn auf eiuer neueren Karte als
„Plateau von Stolp" bezeichnet, und zwar so nach einem
mittelgroßen Dorfe, welches gegenwärtig durch uichts weiter
ein Interesse erweckt, als etwa durch die umfang- und erfolgreich
in ihm betriebene Landwirthschaft. Der Ort ist daher
in weiteren Kreisen wohl kaum dem Namen nach bekannt, geschweige,
daß von irgend einer anderen Bedeutung desselben
etwas gewußt würde. Wenn wir es daher unternehmen, uns
hier eingehend damit zu beschäftigen, so liegt der Beweggrund
dafür allerdings nicht in der Gegenwart, sondern in dem Umstände,
daß dieses jetzt kaun: gekannte Dörfchen sich einer denkwürdigeren
Vergangenheit rühmen darf, als die meisten der
jetzt hervorragenden Städte Pommerns.
Wendet sich der Besucher dieser Gegend dem genannten
Orte zu, läßt er insbesondere auf dcu am östlicheu Ende gelegenen,
den Gutshof bildenden Gebäuden seinen Blick prüfend
ruheu, so wird er, auch ohne von jener Vergangenheit etwas
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