Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

314 vi-, von Bülow,
vor eine Barenhaut, nach dem sie groß ist, einen halben Thaler,
vor einen Grcber^) ein Dütchen.
Da aber ein Stücke verdorben würde, soll es der Meyster,
nach dem es werdt ist, erstatten nnd bezahlen, oder ein anders
gleicher Würden wiedergeben. Merlizcn und Klempfen^) sein
in dem Werke der Kürßner zu arbeiten gar verbotten.
XXI.
Kein Meyster soll seinem Gesellen mehr dan 5 Gr.
Wochcnloen geben bey Verlust eines Viertel Biers. Im Fall
es aber die Noet nnd Zeit erforderte, das das Loen den Gesellen
verhöhet werden folte, sol sollches mit einhelligem Consens
des ganzen Werckes geschehen.
XXII.
Es soll kein Meyster einem Gesellen, so 14 Tage für
dem Markte allhie von seinem Meyster, dabey er gearbeitet,
Urlob genommen, Arbeit geben innerhalb Iar und Tage bey
Strafe eines Viertel Biers.
XXIII.
Wan ein Geselle wandern kumptt und lasset sich umb
Stückwerk umbschawen, der soll in der ledigen Warkstede lederen
und nicht mit der Natel arbeiten. Und in diesem Fall magk
sich ein Gesell in zweyen auch mehr unterschiedlichen Wcrcksteden
umbschawen laßen, jedoch das eines Meysters Arbeitt
mit des andern nicht verzögertt nnd verseumet werde.
XXIV.
So ein Meyster einem Gesellen etwas leyhet oder vohrstrecket,
und der Geselle darüber wegreisete oder in der Stadt
sich ungebürlich verhieltte, das er in e. erb. Rades Strafe
derhalben verfallen, sollen ime die Meyster nach Hantwerks
Oewonheit nachschreiben, das er sich wiederumb allhie stelle
nnd was er schuldig zale und wegen der verwirkten Strafe
mit der Obrigkeit sich vergleiche.
XXV.
Kein Meyster soll dem andern in des Wcrckes Zusammen-
«) Dachs.
') Merliz: Hermelin, Wiesel; Klempfen?