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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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328 Dr- von Vülow,<br />

wird. Es ist das einzige über diese Angelegenheit erhalten<br />

gebliebene Documentò). Aus demselben ergiebt sich, daß die<br />

beiden Aerzte einen etwaigen gnten Erfolg nickt grade in Abrede<br />

stellen wollen, daß sie aber ebensowenig geneigt sind, im<br />

Falle einer üblen Wendnng die Verantwortlichkeit zu übernehmen.<br />

Mag auch Bogislav 14. seinen ärztlichen Berathern<br />

folgsamer gewesen sein als weiland Herzog Philipp Julius<br />

den seinigen 2), so wollte er dennoch ihren Anordnungen nicht<br />

den Gehorsam erweisen, den dieselben beanspruchten. Sie<br />

klagen, daß er von jeher die Diät vernachlässigt habe, und<br />

trotz <strong>der</strong> Vermeidung grober Exesse eine vom medicinischen<br />

Standpunkt aus nicht lobenswerthe Lebensweise führe. Dabei<br />

weise er den Gebrauch von Arzneien zurück und kleide sich<br />

nicht den Verhältnissen und seinem Gesundheitszustande angemessen.<br />

Der plötzliche Ortswechsel könne unter diesen Umständen<br />

leicht schädlich wirken und namentlich auf den so wichtigen<br />

Stuhlgang und den Vlutumlauf von störendem Einfluß sein.<br />

Allem Anschein nach ist auf dieses Gutachten hin die<br />

Sache fallen gelassen worden, denn es ist nicht bekannt, daß<br />

<strong>der</strong> Herzog so kurz vor seinem Tode Stettin verlassen habe.<br />

Wahrscheinlich war er schon zu krank, um die Mühsal einer<br />

Reise zu überstehen. Es ist merkwürdig, daß dem am 10.<br />

März 1637 aus dem Leben scheidenden Fürsten seine beiden<br />

Leibärzte 2) in demselben Jahr folgten, wie aus Micrälius<br />

zu ersehen, <strong>der</strong> im 5. Buch seiner „Sechs Bücher vom alten<br />

Pommerlande" sagt: „Dr. Wilhelm Simon, <strong>der</strong> älteste Hofmedicus,<br />

seiner Kunst halben sehr werth und berühmt, starb<br />

1637 im ziemlichen Alter. Dem folget 14 Wochen <strong>der</strong> an<strong>der</strong><br />

Hofmedicus, Dr. Adamus Rubach, Capitularis, nach."<br />

1) Staatsarchiv zu Stettin: Stett. Arch. ?. I. Tit. 49 Nr. 96.<br />

llxdid. 8t6tim, den 21. Sept. 1636.<br />

2) Vgl. Hainhofer in Balt. Stud. II, 2. Seite 175.<br />

3) Ihnen beiden, sowie den drei stettiner Stadtärzten 1)r. Christoph<br />

Albums, Di-. Andreas Hildebrandt und Lic. Michael Perner widmete<br />

1634 <strong>der</strong> stettiner Stadtphysicus I)r. Lorenz Eichstad eine Abhandlung<br />

n.1oti6i'M6g (Cochenille) in k'omLi'Äuin. pcn'ii<br />

6t impLllLÌL Vkvi6ig Metii N.IX^. XXX1V.<br />

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