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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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222 I. L. Löffler,<br />

bürg so entfernt gelegenen Punkt zur Landungsstelle für seine<br />

Mannschaft wählte, erscheint bei einer nur oberflächlichen Betrachtung<br />

unverständlich; schenken wir aber <strong>der</strong> eigenthümlichen<br />

Lage desselben eingehende Aufmerksamkeit, fo sehen wir, daß<br />

die ganze Nordwestküste <strong>der</strong> Insel keinen so sicheren Ankerplatz,<br />

wie gerade diesen darbietet; denn nicht allein, daß die langgestreckte<br />

sandige Insel Hiddensee das sicherste Bollwerk gegen<br />

den Wellenschlag <strong>der</strong> Ostsee darbietet, es liegt hier auch dicht<br />

unter dem Lande und vor dem Flecken eine kleine Insel, die<br />

„Oie", hinter welcher man selbst beim stärksten Weststurm<br />

eine ruhige Aulandestelle findet. Da die Umgegend um<br />

Schaprode fruchtbar und waldreich war, so ist anzunehmen,<br />

daß Rügens Bewohner, welche nicht allein muthige Seeleute,<br />

son<strong>der</strong>n zugleich auch tüchtige Ackerbauer waren, diese Gegend<br />

schon in <strong>der</strong> heidnischen Zeit angebaut und urbar gemacht<br />

hatten, eine Annahme, welche darin ihre Bestätigung findet,<br />

daß Iaromar 1. in <strong>der</strong> von ihm 1193 dem Cistercienserkloster<br />

zu Bergen ertheilten Stiftungsurkunde unter verschiedenen an<strong>der</strong>en<br />

Zuwendungen dasselbe auch mit dem bedeutenden daselbst<br />

belegenen Ackerwerk bewidmet. Im dreizehnten Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

soll das angesehene dänische Geschlecht <strong>der</strong> Erlandson Grundbesitz<br />

in Schaprode gehabt haben und soll dort, wie man vermuthet,<br />

<strong>der</strong> streitbare Erzbischof Jakob Erlandson im Winter<br />

1274 gestorben sein, als er sich, nachdem er sich auf dem<br />

Concil zu Lyon mit dem Könige Erich Glipping ausgesöhnt<br />

hatte, auf <strong>der</strong> Rückreise nach Dänemark befand. ")<br />

Schaprode war einer <strong>der</strong> ersten Orte, wo man eine Kirche<br />

errichtete. Vielleicht war es zu Anfang eine solche von Holz;<br />

bald nach dem Jahre 1200 aber legte man den Grund zu<br />

einem Steinbau, welcher ungeachtet dessen, daß er im Laufe<br />

<strong>der</strong> Iahrhuu<strong>der</strong>te gelitten hat, doch auch noch jetzt zu unserer<br />

6) Carl von Nosen, ., Beiträge zur Rüg. Pomm. Kunstgeschichte<br />

Heft I S. 29. In den in Molbechs historischen Forschungen augeführten<br />

Quellen finden wir zwar keine Bestätigung dafür, daß Erlaudson<br />

gerade an diesem Orte, wohl aber daß er auf Rügen gestorben<br />

ist.

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