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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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34 Gründung des Klosters Stolp,<br />

dürfte. Denn die Krüge, welche die fürstlichen Zoll-Hebestellen<br />

und zugleich die Versammlungsstätten des Volkes waren, zogen<br />

ganz naturgemäß eine größere Menge von Bewohnern an sich.<br />

Jener fürstliche Zoll fiel also von nun an gleichfalls den<br />

stolper Mönchen zu. Der zweite dem Kloster verliehene Krug<br />

wird feiner Lage nach nicht ganz genau bezeichnet, fon<strong>der</strong>n<br />

nur gefagt, daß er sich in <strong>der</strong> Provinz Groswin befinde und,<br />

wenn an<strong>der</strong>s wir die folgenden Worte recht deuten, daß<br />

er am Bache Ribench liege. Indessen hat Quandt in feinen<br />

Bemerkungen zu einer Urkunde des Klosters Pudagla vom<br />

Jahre 1195 nachgewiesen^), daß <strong>der</strong>selbe am unteren Laufe<br />

<strong>der</strong> Peene westwärts von Stolp gelegen haben müsse, indem<br />

für diefen Theil des Flusses <strong>der</strong> Ausdruck s^ua. Libnit^ in<br />

den älteren Urkunden gebraucht wird^). Die weiteren Bestimmungen<br />

<strong>der</strong> Urkunde über diefen Krug lassen uns feine Lage<br />

noch näher feststellen. Es wird nämlich ein doppelter aus ihm<br />

zu erheben<strong>der</strong> Zoll dem Kloster verliehen. Zunächst ein Marktzoll.<br />

Diefe Bezeichnung läßt uns fchließen, daß <strong>der</strong> betreffende<br />

Krug zu dem Orte gehörte, nach welchem die Provinz ihren<br />

Namen trug, nämlich zu <strong>der</strong> Burg Groswin, welche später<br />

verschwunden ist, die wir uns aber an <strong>der</strong> Peene in <strong>der</strong> Gegend<br />

des heutigen Anclam und zwar wohl eine Strecke östlich davon<br />

gelegen zu denken haben. Denn ein Markt ist ohne einen<br />

dazu gehörigen Ort nicht wohl zu denken und da hier kein<br />

") Vgl. 0o6. ?om. 6ipl. S. 993 zu Nr. 73.<br />

42) Im Gegensatz zu i-ivus Kideuitx, worunter <strong>der</strong> Bach zu verstehen<br />

ist, welcher in südlicher Richtung von dem Dorfe Liebenow<br />

kommt, jetzt nach diesem benannt wird und sich etwa zwei Meilen<br />

unterhalb Stolp in die Peene ergießt. Wenn Dr. Klempin in<br />

seiner Negeste dieser Urkunde (pomm. Urkundenbuch Bd. I Nr. 94)<br />

den gleich zu erwähnenden Wasserzoll nach diesem Bache verlegt, so<br />

scheint er obigen Unterschied nicht zu statuirei! ; wir glauben jedoch an<br />

demselben schon aus dem Grunde festhalten zu müssen, weil <strong>der</strong> Ausdruck<br />

liciu^ iu den Urknnden dieser Zeit zur Bezeichnung eines Baches<br />

niemals, son<strong>der</strong>n stets zu <strong>der</strong> eines größeren Gewässers gebraucht wird,<br />

wie denn auch nicht abzusehen ist, warum, weun ein Bach gemeint<br />

war, nicht das Wort rivuä sollte gebraucht worden sein.

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