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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Die Kirchen zu Altenkirchen nnd Schaprode auf Rügen. 229<br />

halbes Jahrhun<strong>der</strong>t, nachdem die Klosterkirche zu Icrichow schon<br />

errichtet war, auf Laaland o<strong>der</strong> in Schleswig ohne Einwirkung<br />

dieses o<strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en gleichzeitigen deutschen Bandenkmals<br />

entstanden sein sollten, kann offenbar nur eine sehr geringe<br />

Wahrscheinlichkeit für sich haben. Die Polygone Form, welche<br />

bei den Arkadenftfeilern in Schaprode angewendet ist, finden<br />

wir hierbei nicht immer, ebenfo wie wir auch die Variation<br />

des Kapitals mit den abgeschrägten Ecken, die wir in Altenkirchen<br />

sehen, nicht kennen, auch nicht die ebenmäßig angewandte<br />

Gesammtblendnng <strong>der</strong> Apsidenfcnster.<br />

Daß indessen die dänischen Baumeister, welche den Aufbau<br />

<strong>der</strong> Berger Klosterkirche leiteten, theilweise auch an beiden<br />

Orten, in Altenkirchen wie Schaprode mitgewirkt haben, dürfte<br />

wohl aus verschiedenen kleinen Einzelheiten hervorgehen, von<br />

denen wir beson<strong>der</strong>s die Kragbändcr hervorheben müssen, welche<br />

in beiden Kirchen die Apsis mit dein Chor verbinden; denn<br />

diese Formen finden nur nicht nur in <strong>der</strong> St. Marienkirche<br />

zu Beugen, son<strong>der</strong>n auch ebenso bei den beiden ältesten romanischen<br />

Backsteinbauten in Dänemark, den Klosterkirchen zu<br />

Ringstedt und Soroe (1160 bis 1180) angewendet. Auch<br />

haben wir oben bereits die Vermuthung ausgesprochen, daß<br />

zu beiden rügenschen Bauwerken Backsteine aus dänischen Ziegeleien<br />

übergeführt sind, da die verwendeten bis in die kleinsten<br />

Einzelheiten mit den ältesten dänischen Backsteinen übereinstimmen<br />

und müssen noch hinzufügen, daß nicht nur die Beschaffenheit<br />

<strong>der</strong> Fugen, son<strong>der</strong>n auch zugleich die Konstruktion<br />

im Bogenschlagen darauf hindeuten dürfte, daß dänische Banhandwerker<br />

an den Mauern von Altenkirchen und Schaprode<br />

gearbeitet haben.<br />

Soviel wir übersehen können, läßt sich <strong>der</strong> zwiefache<br />

Einfluß auch für den östlichen Theil <strong>der</strong> Insel und namentlich<br />

in Pommern und Westprenßen nachweisen, wo Bauwerke, wie<br />

die Klosterkirchen zu Colbatz^) nnd Oliva ^), welche dem An-<br />

") F. Kugler, Kleine Schriften nnd <strong>Studien</strong>. 1. Seite 669.<br />

") Dr. Theodor Hirsch, Beiträge znr Geschichte westpreußischer<br />

Kunstbauten. 1. Seite 1.^.

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