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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Dr. Haag in Stettin. 7b<br />

Fruchtbäume sind Aepfel-, Virn- und Pflaumenbäume." Von<br />

Vogelarten sind Ibrahim wahrscheinlich hier im Norden <strong>der</strong><br />

Staar und <strong>der</strong> Auerhahn („ein schwarzes Feldhuhn") aufgefallen.<br />

„Die Slawen haben verschiedene Saiten- und Blaseinstrumente.<br />

Eins <strong>der</strong> letzteren ist über zwei Ellen lang.<br />

Eins ihrer Saiteninstrumente hat 8 Saiten." „Ihr Wein<br />

und kräftiger Trank wird aus Honig bereitet." Auch über<br />

ihre heißen Dampfbä<strong>der</strong> weiß Ibrahim Eingehendes zu berichten.<br />

Seine Angaben über Polen beruhen nicht auf eigener<br />

Anschauung, son<strong>der</strong>n auf den mündlichen Berichten An<strong>der</strong>er.<br />

„Misjkos Land (Polen) ist das größte <strong>der</strong> slawischen<br />

Län<strong>der</strong>. Da herrscht Ueberfluß an Korn, Fleisch, Honig und<br />

(Fischen). Dieser Fürst for<strong>der</strong>t die Steuern in byzantinischen<br />

Münzen (mitIiIM8) und bezahlt damit seine Mannen, jedem<br />

eine feste Summe monatlich. Er hat nämlich 3000 geharnischte<br />

Krieger, von welchen hun<strong>der</strong>t so viel werth sind wie<br />

tausend an<strong>der</strong>e. Von ihm empfangen sie ihre Kleidung, Pferde<br />

und Waffen und Alles, was sie brauchen." „Das Ehegeld<br />

ist bei den Slawen sehr groß, gerade so wie<br />

es bei denBerbern gebräuchlich ist. Bekommt alfo<br />

ein Mann zwei o<strong>der</strong> drei Töchter, so werden diese<br />

Ursache, daß er reich wird; hat er hingegen zwei<br />

o<strong>der</strong> drei Söhne, so wird er arm."<br />

„An Misjkos Reich grenzen im Osten die Russen und im<br />

Norden die Preußen (Vrüs). Diese letzteren wohnen am Meere<br />

und sprechen eine beson<strong>der</strong>e Sprache, während sie die ihrer<br />

Nachbaren nicht verstehen." „Oftmals kommen namentlich die<br />

Russen (d. h. hier: die Nordmannen) von Westen her zu Schiff<br />

in ihr Land, um zu plün<strong>der</strong>n. Westwärts von den Rüs<br />

liegt die Stadt <strong>der</strong> Frauen. Diese besitzen Aecker und Sklaven.<br />

Sie werden von ihren Sklaven geschwängert und wenn eine<br />

von ihnen einen Knaben gebiert, so tödtet sie denselben. Sie<br />

reiten zu Pferd, führen selbst Krieg und sind voll Muths und<br />

Tapferkeit. Ibrahim Ibn Iaküb, <strong>der</strong> Israelit, sagt: „Und<br />

dieser Bericht über diese Stadt ist wahr; Otto, <strong>der</strong> römische<br />

König (Kaiser) hat es mir selbst erzählt."

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