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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Friedr. Schnitz. 31<br />

bemerkt haben. Wir sahen bereits, daß dieser Fürst keineswegs<br />

mit <strong>der</strong>selben Entschiedenheit wie sein erschlagener Brn<strong>der</strong><br />

das Christenthum angenommen hatte, ^) daß er vielmehr, wenn<br />

er auch bei dessen Lebzeiten sich äußerlich als Christ gerirt<br />

haben mochte, jedenfalls nach jenes Tode sich den dem Christenthume<br />

feindlichen Elementen in <strong>der</strong> Bevölkerung fo weit hingab,<br />

daß er bei <strong>der</strong> Plün<strong>der</strong>ung einer christlichen Kirche entwe<strong>der</strong><br />

selbst mitwirkte o<strong>der</strong> dieselbe wenigstens von den Seinen<br />

geschehen ließ. Wir mnßtcn ferner aus <strong>der</strong> Richtung, die <strong>der</strong><br />

von uns ausführlich besprochene Wendenfeldzng des Jahres<br />

1147 auch gegen sein Land einschlug, schließen, daß er, gewiß<br />

nicht ohne Grund, noch nm diese Zeit bei den christlichen<br />

Nachbarn als ein Feind ihres Glaubens galt. Wir sahen ihn<br />

endlich im Jahre 1148 anf dem Tage zn Havelberg sich dazu<br />

bequemen, ein bündiges Versprechen abzugeben, daß er künstig<br />

ernstlich für die Ausbreitung des christlichen Glanbens in seinem<br />

Lande Sorge tragen wolle, nnd wir meinten annehmen zu<br />

müssen, daß er von da ab in <strong>der</strong> That sich eifriger nach dieser<br />

Seite hin bewiesen habe. Vielleicht ist das, was er ursprünglich<br />

nur eiuem äußeren Drucke nachgebend nnd aus weltlicher Klugheit<br />

versprochen nnd dem er mit innerem Wi<strong>der</strong>streben anfangs nachkam,<br />

später aus voller Ueberzeugung von ihm geschehen. Wenigstens<br />

rühmen nach seinem Tode nicht nur seine Neffen und Regierungsnachfolger,<br />

son<strong>der</strong>n auch Vischof Adalbert selbst seinen<br />

Eifer für Ausbreitung nnd Befestigung des Christentums in<br />

Pommern. Allerdings mnß diese Umwandlung mit ihm nnr<br />

sehr allmälig vorgegangen sein; denn zur Zeit <strong>der</strong> Gründung<br />

unseres Stolp erscheint sein Eifer nach dieser Seite hin eben<br />

noch nicht allzn groß zn sein. Wir schließen das aus <strong>der</strong> geringfügigen<br />

Dotation, welche er für die neue Stiftung bewilligt<br />

36) Man mag das schon daraus mit ziemlicher Sicherheit schließen,<br />

daß seiner von sämmtlichen Biographen des Bischofs Otto von Bamberg<br />

auch nicht ein einziges Mal gedacht wird, obwohl er, wenigstens<br />

bei dessen zweiter Anwesenheit iu Pommern, nicht ganz jung gewesen<br />

sein kann. Hätten jene irgend etwas in ihren: Sinne Rühmliches von<br />

ihm zu melden gewußt, sie würden es gewiß nicht unterlassen haben.

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