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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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84 Dreiundvierzigster Jahresbericht. I. und II.<br />

Es ergiebt sich aus diesem interessanten Berichte, daß die<br />

mehrfach in demselben erwähnte Anhöhe eine Vegräbnißstätte<br />

gewesen, die zahlreiche römische Alterthümer<br />

geborgen hat. Wir haben an <strong>der</strong> oben citirten Stelle bereits<br />

erwähnt, daß die Zeitbestimmung für dieselbe bis ins dritte<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t n. Ch. hinauf zu setzen ist und fügen nur noch<br />

hinzu, daß dieser Fundort einem Bezirke <strong>der</strong> Persante und <strong>der</strong><br />

oberen Nega angehört, <strong>der</strong>, wie schon mehrfach besprochen<br />

(vgl. 40. Jahresbericht I und II Balt. Stud. XXVIII S.<br />

138), sich ganz auffallend reich an römischen Alterthümern<br />

erwiesen hat.<br />

Ueber den Fund (Nr. 13) giebt <strong>der</strong> Secretar unserer Gesellschaft,<br />

welcher einige Tage nach <strong>der</strong> Ausgrabung von Groß-<br />

Küssow die Grabstätte, durch freundliche Vermittelung des<br />

Herrn Hauptmann Verghaus, in Augenschein nahm, folgenden<br />

Bericht:<br />

„In Gr. Küfsow bei Stargard an dem östlichen Ufer<br />

des Madüsees in unmittelbarer Nähe des Gutshofes zieht sich<br />

südlich von demselben ein schmaler Abhang hin, <strong>der</strong> mit spärlichen<br />

Kiefern bewachsen, wohl niemals als Ackerfeld bestellt<br />

worden ist. Bei dem Ausgraben eines Fuchsbaues stießen<br />

die Arbeiter auf menschliche Knochen, und durch die Umsicht<br />

des Herrn Lieutenants von Dewitz gelang es festzustellen, daß<br />

man auf eine alte Grabstätte getroffen war. Es fanden<br />

sich im ganzen drei Gräber, die ziemlich genau parallel und je<br />

drei Schritt von einan<strong>der</strong> entfernt waren. In denselben lagen<br />

die Gebeine langgestreckt in <strong>der</strong> Art, daß <strong>der</strong> auf einem<br />

großen Stein gelagerte Kopf nach Osten schaute. Neben den<br />

Schädeln befanden sich sechs gut erhaltene sogenannte Hakenringe<br />

von Bronze. Außerdem wurden Urnenscherben,<br />

vereinzelte Kohlen, Glasperlen meist von grüner Färbung<br />

und in dem mittleren Grabe auch viele Feuersteinsplitter<br />

und zwei kleine Pfeilspitzen von gleichem Material gefunden.<br />

Die Knochen waren so weich, daß sie <strong>der</strong> Spaten leicht durchstieß,<br />

und kamen nur in Fragmenten zu Tage, uur ein Schädel<br />

wurde heil gefunden, löste sich aber ebenfalls beim Heraus-

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