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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Friedr. Schultz. 23<br />

nämlich in Hirschau im Schwarzwalde. Dies alte Venedictincrkloster<br />

war zu jener Zeit ohne Frage das berühmteste Deutschlands<br />

und zugleich <strong>der</strong>jenige Ort, von dem die ganze Erneuerung<br />

des deutschen Ordenswesens ausging. ^) Daher mußte<br />

es zur Befestigung <strong>der</strong> Reform in Bergen wesentlich beitragen,<br />

daß auch Hildebolds Nachfolger, Hugo, aus Hirschau berufen<br />

wurde (im Jahre 1113). Er verließ dies Kloster gerade zu<br />

<strong>der</strong> Zeit, wo es den Gipfelpunkt seiner Blüthe erreicht hatte.<br />

Nicht weniger als 150 Mönche lagen neben ihren geistlichen<br />

Uebnngen den wissenschaftlichen <strong>Studien</strong> und künstlerischen Bestrebungen^)<br />

ob, während 40 Laienbrü<strong>der</strong> (convoiÄ) die öconomischen<br />

Geschäfte <strong>der</strong> Stiftung besorgten. ^) Durch Abt<br />

Hugo wurde denn auch, wie durch seinen Vorgänger Hildebold,<br />

in Bergen nach den verschiedensten Seiten hin ein erheblicher<br />

Aufschwung bewirkt. Noch mehr aber geschah dies durch seinen<br />

Nachfolger Arnold, welcher allem Anscheine nach <strong>der</strong> bedeutendste<br />

Vorsteher gewesen ist, welchen das Kloster überhaupt<br />

gehabt hat. Allerdings ist ihm auch eine genügende Frist vergönnt<br />

gewesen, um Hervorragendes zu leisten, denn er hat<br />

39 Jahre lang sein hohes Amt bekleidet. Meibom, <strong>der</strong> ihm<br />

beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit widmet, berichtet unter an<strong>der</strong>m, daß<br />

während seiner Regierung drei neue Beuedictiner-Klöster von<br />

Bergen aus gegründet o<strong>der</strong> vielmehr schon bestehende an<strong>der</strong>n<br />

26) Wattenbach (a. a. O. S. 270) zählt die große Anzahl von<br />

Klöstern ans, welche von hier ans theils nen gegründet, theils wenigstens<br />

mit Mönchen besetzt wurden, und wo natürlich die nene Regel, die<br />

man auch wohl nach diesen: deutschen Stammkloster die Hirsch an er<br />

nannte, zugleich eingeführt wurde. Meibom berichtet sa. a. O. S. 298)<br />

auf ^ritdemii (^ironieon 1tii'5lNlFiou8o gestützt, daß im Verlauf<br />

längerer^ Zeit 58 Aebte zur Leitung an<strong>der</strong>er Klöster von Hirschan be-<br />

rufen Worden seien.<br />

2?) So wurde iu den Vcnedictinerklöstern zn jener Zeit auch die<br />

Goldschmiedekuust geübt. (Vgl. Watteubach a. a. O. S. 240.) Daß<br />

die Malerei, beson<strong>der</strong>s iu Bezug auf Miniaturen, mit denen Meßbücher<br />

nnd an<strong>der</strong>e Schriftwerke ausgeschmückt wurden, dort Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

lang gepflegt wnrde, ist bekannt genug.<br />

28) So Meibom a. a. O. ebenfalls anf Grund von Tritheims Chronik.

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