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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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von Friedr. Schultz. 35<br />

weiterer Ortsname genannt wird, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Krug wie <strong>der</strong><br />

Markt nur als in <strong>der</strong> Provinz Groswin gelegen bezeichnet<br />

werden, so liegt die Annahme nahe, daß beide an dem Centralpnnkte<br />

<strong>der</strong> letzteren, d. h. eben bei <strong>der</strong> genannten Vnrg<br />

sich befanden. Anßer dem Zoll von diesem Markte wnrde<br />

mit jenem Kruge aber auch noch ein Wasser zoll verliehen,<br />

und zwar von dem Gewässer, welches den Namen Ribenitz<br />

führte. Wo dasselbe zn snchen sei, haben wir oben schon<br />

gesehen, und eben <strong>der</strong> Umstand, daß ein Zoll von ihm gerade<br />

bei diesem Krngc erhoben wnrde, bestärkt uns in <strong>der</strong> Ansicht,<br />

daß letzterer nahe bei <strong>der</strong> Vnrg Groswin lag. Welcher Pnnkt<br />

könnte nämlich günstiger znr Erhebnng eines Wasser- d. i.<br />

Schiffszollcs sein, als eine in <strong>der</strong> Regel mit Mannschaft besetzte<br />

Bnrg"), wo also fast stets die erfor<strong>der</strong>lichen Wächter vorhanden<br />

waren, um <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung des Zolleinnehmers Nachdruck<br />

zu geben. Fast znr Gewißheit wird nnscre Vermnthnng<br />

durch einen Znsatz, welchen Bogislav 4. in seinem Bestätignngsbriefe<br />

(Generaleonfirmation) <strong>der</strong> Güter unseres Klosters vom<br />

Jahre 1305 bei Anführnng <strong>der</strong> hier in Rede stehenden ersten<br />

Verleihungen macht, indem er, im Ilcbrigen den Wortlaut <strong>der</strong><br />

Urkunde Bogislavs 1. wie<strong>der</strong>holend, hinter den Worten ^UH,<br />

I^ìI)6QÌt2 a,M(?11lU^i' noch hinznfügt: 6t vili^in loulli<br />

0llinil)u.3 Hg1'13 ot j)1'a.tÌ8 et HttÌQ6IitìÌ8 8NÌ3.<br />

Daß nun diesem Marktflecken eben fo wenig ein beson<strong>der</strong>er<br />

Name beigelegt wird, wie jenem früher verliehenen Kruge und<br />

Markte, scheint uns ein sicherer Hinweis daranf, daß er eben<br />

den Namen von <strong>der</strong> unmittelbar vorher zwar nicht direct<br />

genannten, aber doch indireet bezeichneten Bnrg Groswin entlehnt<br />

und geführt habe. Eine an<strong>der</strong>e Frage ist es, ob <strong>der</strong>-<br />

43) Allerdings waren die slavischen Burgen meistentheils nur in<br />

Kriegszeiten mit Besatzung versehen, zn welchem Dienste, wie wir ans<br />

den Urkunden jener Zeit ersehen, die gesammte waffenfähige Mann»<br />

schaft des platten Landes verpflichtet war. Da aber Kämpfe mit den<br />

Nachbarvölkern damals so sehr an <strong>der</strong> Tagesordnung waren, so mnß<br />

man annehmen, daß auch die Burgen häufiger mit Kriegsvolk ausge-<br />

rüstet, als von solchem entblößt waren.<br />

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