Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Die Rolle der Kürschner zu Rügenwalde, 315
kunfft Schuldt halbeu mahnen, noch einer den andern Lnegen
straffen oder Zwist und Hader anfangen, noch fchedliche Wehren
bey sich tragen bei Poen, so offt dawieder gehandelt wirtt,
8 ß. Und der jüngste Meyster soll solches den elttesten anzeigen
bey Verlust 4 ß. Da sich aber Iemands ahn Einem
mit Wortten oder Wercken ehrrührig und tehttlich vergreiffen
wirdt, foll derselbe eine Tonne Bier verbrochen haben, jedoch
nach Gelegenheit des ä^Iioti pro oii'cuin8tHntia. looi voi
^o^gonao nnserm gnedigen Fürsten und Herrn und einem
erb. Rade den gebuerenden Bruch vorbehelttlich.
XXVI.
Da Iemands in des Werckes Zusamenkunfft dein elttesten
Meyster in sein Wort fellet, foll er fo offt dawieder gehandelt
Wirt, in die Lade geben 8 ß.
XXVII.
Da Einer in dem Wercke muetwilliger Weise Bier vergeußt,
auf den Tisch mit den Feußten schlechtt, fluchet oder
Gottes Nahmen unnüzlich führet und mißbrauchet, foll er ein
Viertel Bier verbrochen haben. Da aber Iemands eine Kanne
zerstoßt oder ander Geschirre zerbrichtt, soll er den Schaden
von Stund ahn erstatten und bezahlen, fo hoch er von dem
Wercke gefchezet Wirt.
XXIIX.
Dem jüngsten Meyster gebueret in Amptssachen, fo offt
es ime notificeret wirdt, auffzuwartten und was ime von den
clttesten Meystern zu verrichten aufferleget Wirt, mit Fleiße
zu bestellen und auszurichten bey Verlust eines Viertel Biers,
so offt er hirinnen seumig ist, oder sich dawieder fezen würdt.
XXIX.
Ein jeder Meyster foll alle Quartal oder Virteljar in
die Laden geben 1 ß, welches Geldt alß ein notturfftiger Vorradt
auf allen Fall aufgehoben und die Werckenbrüder in Zeitt
der Noet damit gebuerlich entfezet werden follen.
XXX.
Keiner soll in des Werckes Laden greiffen ohne Befelich
und der dazu geseztt ist bey Verlust 2 Gr.