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Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut

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4 Marketingkonzept Grünes Band 129<br />

dass Natur als „durchaus strapazierfähig“ anzusehen sei. Naturschützer hingegen dürften zu<br />

dem Fünftel der Bevölkerung zu rechnen sein, das Natur als etwas Empfindliches ansieht.<br />

Experten attestieren Naturschützern auch eine hohe soziale Distanz zu anderen Bevölke-<br />

rungsgruppen, in der öffentlichen Wahrnehmung gilt Naturschutz als Männerdomäne.<br />

Das Umweltbewusstsein selbst hat übrigens kaum einen Einfluss auf die Umwelteinstellun-<br />

gen, und die Einstellungen hängen gewöhnlich nicht mit dem Verhalten zusammen. Von<br />

größerer Relevanz für umweltgerechtes Verhalten sind laut UDO KUCKARTZ zum Beispiel das<br />

Bedürfnis nach Schutz der eigenen Gesundheit, die Wahrnehmung einer Bedrohung, aber<br />

auch „Spaß am Mitmachen“.<br />

Gerade Gesundheit und Erlebnisorientierung gelten in der Tourismusforschung als Mega-<br />

trends, ebenso wie Individualisierung und Überalterung. Der Tourismus-Markt der Zukunft<br />

wird auch durch die Nachfrage nach häufigeren, kürzeren Reisen bestimmt. Vor allem ihr<br />

Heimatland ist für die Deutschen laut F.U.R. Trendstudie besonders für zusätzliche, also<br />

Zweit- und Dritturlaube (über 5 Tage) attraktiv.<br />

Auch Authentizität als Gegen-Nachfragetrend zu globalisiertem Einheitsbrei ist für das Grüne<br />

Band relevant: Rund 41% der Deutschlandurlauber ziehen Urlaub abseits der touristischen<br />

Zentren und in authentischer Umgebung vor, im Vergleich zu anderen Urlaubern ist die Affi-<br />

nität besonders hoch (Cluster Analyse FUR Trendstudie 2015). Und zwei von fünf Deutschen<br />

haben starke Präferenzen für einen Urlaub, wo sie ursprüngliche Natur unmittelbar erleben<br />

können (RA 2003).<br />

Die Grenze<br />

Mit Ausnahme des Harzes und der Rhön kommuniziert jede Region entlang des Grünen<br />

Bandes weiterhin so, als wäre die Grenze noch vorhanden. Nur zögerlich scheint auch über<br />

Sehenswürdigkeiten „auf der anderen Seite“ informiert zu werden. Dieses Phänomen ist si-<br />

cherlich historisch und organisatorisch bedingt (und ist auch zwischen zwei west- oder ost-<br />

deutschen Bundesländern bzw. Tourismus-Territorien Gang und Gäbe). Für den – zu über<br />

80% individualreisenden – Deutschland-Urlauber dürften diese „virtuellen Grenzen“ eher<br />

hinderlich sein, die Umgebung seines Urlaubsortes pragmatisch und neugierig zu erkunden.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />

BN/BUND-Projektbüro Grünes Band; <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien

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