Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
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2 Bestandsaufnahme Tourismus im Untersuchungsgebiet – Touristischer Status quo 70<br />
€. Lediglich der Frankenwald liegt bei den Tagesausgaben pro Gast und Nacht mit 63,70 €<br />
im Ranking hinter dem Harz (HARRER & SCHERR 2002).<br />
Vergleicht man die Auslastung und durchschnittliche Aufenthaltsdauer, so liegt der Franken-<br />
wald mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,9 Tagen eindeutig an der Spitze<br />
noch vor dem Harz. Der Werra-Meißner-Kreis verzeichnet eine Aufenthaltsdauer von 4,4<br />
Tagen bei einer Auslastung von 36,4 %, das Eichsfeld von 3,6 Tagen und 30,7 %. Im Thü-<br />
ringer Wald ist eine verhältnismäßig kurze Aufenthaltsdauer von 2,6 Tagen festzustellen,<br />
jedoch eine Auslastung von 34,8 %. Die Modellregion Elbe-Altmark liegt mit 3,7 Tagen<br />
durchschnittlicher Aufenthaltsdauer im Altmarkkreis-Salzwedel und 3,1 Tagen im Landkreis<br />
Lüchow-Dannenberg im Mittelfeld, bildet jedoch hinsichtlich der Auslastung (29 % im Alt-<br />
markkreis und 25 % im Landkreis Lüchow-Dannenberg) das Schlusslicht.<br />
Die Durchschnittswerte verdecken dabei, dass in vielen Regionen eine erhebliche Spannwei-<br />
te bei den touristischen Kennziffern vorliegt. Kurorte mit großen Badeinrichtungen (z.B. Bad<br />
Steben im Frankenwald) können hier erhebliche Verzerrungen des Gesamteindrucks nach<br />
sich ziehen.<br />
Berechnet man die Saisonalitäten in den Modellregionen anhand der Besucherverteilung<br />
(Übernachtungsgäste) in der Sommersaison von Mai bis Oktober und in der Wintersaison<br />
von November bis April, so zeigt sich häufig ein relativ ausgeglichenes Bild zwischen der<br />
Nachfrage im Sommer und Winter mit leichter Tendenz zum Sommer hin. Legt man für Win-<br />
ter den Wert -1, für ein ausgeglichenes Verhältnis den Wert 0 und für Sommer den Wert +1<br />
an, dann ergeben sich beispielsweise in den Landkreisen der Modellregion Thüringer-/ Fran-<br />
kenwald Werte zwischen 0,07 und 0,34. Auch die Landkreise Eichsfeld und Werra-Meißner-<br />
Kreis weisen Werte in einem Schwankungsbereich von 0,18 und 0,25 auf.<br />
2.1.2 Infra- und Suprastruktur: historische, touristische und kulturelle<br />
Einrichtungen<br />
Zur Beurteilung der touristischen Attraktivität des Grünen Bandes und seines Umfeldes wur-<br />
de die für das gesamte Grüne Band verfügbare Literatur (vorrangig BUCHIN 1999/2002 und<br />
ein handelsüblicher Straßenatlas (ADAC-Straßen-Atlas 2005) ausgewertet, ergänzt durch<br />
lokale Informationen (z.B. Informationen der Naturparke, Gemeinden und Landkreise,<br />
Grenzmuseen, sonstige Museen etc.) sowie die ADFC-Radwanderkarten und Wanderkarten<br />
des Kompass-Verlages. Diese Quellen wurden hinsichtlich historischer, touristischer und<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band, <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien