Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
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1 Vorüberlegungen und Untersuchungsmethoden 67<br />
Ein weiteres Ziel ist es, den Individualverkehr so weit als möglich aus schützenswerten Na-<br />
turräumen herauszuhalten. Hierzu bietet sich die Einrichtung von Freizeitbuslinien an, deren<br />
Streckenführung und Fahrpläne sich an Bedürfnissen von Wanderern, Skatern, Radlern ori-<br />
entieren. Auch das geschickte Schnüren von Pauschalangeboten, die die Anreise mit öffent-<br />
lichen Verkehrsmitteln sowie weitere Transferleistungen enthalten, dient diesem Anliegen.<br />
Eine der obersten Bemühungen bei der Kombination von Naturschutz und Tourismus muss<br />
es sein, dem Vorurteil entgegenzuwirken, dass umweltorientiertes Reisen in erster Linie mit<br />
Verzicht auf Erlebnis, Spaß und Genuss sowie einer Vielzahl von Verboten einhergeht. Am<br />
besten gelingt dies, wenn die Belange des Naturschutzes dem Besucher aktiv und selbstbe-<br />
wusst als besondere Highlights präsentiert werden. Dies kann durch Aufklärung in attraktiv<br />
und interaktiv gestalteten Informationszentren geschehen, durch Natursafaris oder Umwelt-<br />
sensibilisierung und Landschaftsinterpretation im Rahmen geführter Touren.<br />
Des Weiteren bildet auch die Einbindung des Tourismus in das regionale Wirtschaftssystem<br />
eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige und ökologisch angepasste Nutzung. Die För-<br />
derung kleiner, regionstypischer Unterkünfte sowie innovativer Ideen wie beispielsweise Bio-<br />
hotels, die kontrolliert biologisch erzeugte regionale Verpflegung anbieten, stellt ebenfalls<br />
einen Beitrag zum Schutz der Umwelt dar. Und nicht nur Lebensmittel lassen sich touristisch<br />
vermarkten. Heubäder aus Bergwiesenheu stellen ebenso eine touristische Attraktion dar<br />
wie handwerkliche und künstlerische Erzeugnisse, die aus Rohstoffen wie Holz oder Schaf-<br />
wolle gefertigt wurden. Um das oben geschilderte mögliche Akzeptanzproblem von Natur-<br />
schutzgebieten durch die einheimische Bevölkerung zu lösen, gilt es also, den Betroffenen<br />
die vielfältigen wirtschaftlichen Chancen einer nachhaltigen touristischen Nutzung ihrer Re-<br />
gion aufzuzeigen und kreative Ideen zu unterstützen.<br />
1.2 Untersuchungsmethoden<br />
1.2.1 Primärerhebung und sekundärstatistische Quellen<br />
Bei der nachfolgenden Markterfassung handelt es sich um eine Bestandsaufnahme der ak-<br />
tuellen touristischen Situation vor Ort. Daneben werden die wichtigsten touristischen Rah-<br />
mendaten erfasst und aufbereitet. Hierbei werden sowohl die Ergebnisse eigener Primärer-<br />
hebungen als auch sekundärstatistische Daten verknüpft.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band, <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien