Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 Ergebnisse 55<br />
Die meisten Intensivierungen der Grünlandnutzung liegen in diesem Modellgebiet direkt an<br />
Ortsverbindungsstraßen oder Staatsstraßen: das grüne Band als schnell und einfach zu-<br />
gängliche „Landgewinnung“.<br />
Zusammenfassend ergibt sich, dass das Grüne Band v. a. da durch Intensivierung (meist<br />
zunächst Grünland-Intensivierung, dann Umbruch zu Acker) gefährdet ist, wenn in der Um-<br />
gebung ein hoher Anteil an Ackerland bereits vorhanden ist. Vom Relief her ist dies meist<br />
auch mit relativ leicht bearbeitbarem, ebenem Gelände verbunden. Durchquert das Grüne<br />
Band Wälder oder grenzt einseitig an Wald an, so ist häufig v. a. Sukzession zu Pionierwald<br />
zu beobachten, gelegentlich jedoch auch hier einen Intensivierung der Nutzung (teilweise<br />
Umwandlung in intensiv genutztes Grünland).<br />
Die Veränderungsraten innerhalb von nur vier Jahren sind in einigen Bereichen massiv (z. B.<br />
Thüringer-/Frankenwald: ca. 11 %) und insgesamt als schleichende Veränderung bedrohlich.<br />
Insgesamt sind die zwischen 2001 und 2005 erfolgten Veränderungen als sehr kritisch zu<br />
werten: Lücken im Grünen Band wie im nördlichen Harzvorland bestehen weiter bzw. wer-<br />
den sogar noch vergrößert, Flächen des Grünen Bandes in offenen Ackerlagen sind weiter<br />
hoch gefährdet. Der sukzessive Abbau des Kolonnenweges verleitet zu landwirtschaftlichen<br />
Intensivierungen. In agrarisch geprägten Landschaftsräumen ist eine zeitliche Abfolge von<br />
extensiv genutztem Grünland über Intensivgrünland zur Ackernutzung festzustellen. Im<br />
Waldbereich ist das Grüne Band meist als Fläche gut erhalten, jedoch findet eine starke<br />
Sukzession mit Verlust von halboffenen Biotoptypen statt.<br />
2.2 Strukturtypen<br />
2.2.1 Intaktheit und Vielfalt der Biotoptypen<br />
Zur Ermittlung von Strukturtypen der Regionen aus naturschutzfachlicher Sicht wurden die<br />
Intaktheit der Biotoptypen (in Prozent der Länge des jeweiligen Grünen Bandes, aufbauend<br />
auf der Lückenanalyse 2005) der Vielfalt der Biotoptypen-Hauptgruppen in diesen Regionen<br />
gegenüber gestellt. Der Parameter „Intaktheit der Biotoptypen“ beurteilt die Anteile der noch<br />
vorhandenen, mehr oder weniger naturnahen Abschnitte. Der Parameter „Vielfalt der Biotop-<br />
typen“ wurde aus den Daten des E+E-Projektes „Bestandsaufnahme Grünes Band (BN<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band, <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien