Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
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3 Grünes Band erhalten und pflegen 178<br />
geringe Rolle spielende Ziele beinhalten die pflegliche Nutzung von Grünland (Nass- bis Frischwie-<br />
sen).<br />
Im bundesweiten SG Nr. 7, Harper Mühlenbach, sind aufgrund der vielfältigen Biotopausstattung im<br />
Gegensatz zu den beiden oben dargestellten Schwerpunktgebieten auch die Ziele vielfältiger: die drei<br />
wichtigsten Ziele nehmen hier nur 50,6 % der Fläche ein, viele weitere Ziele weisen zwischen 5 und<br />
10 % Flächenanteil auf. Wie die Nachkartierung zeigen konnte, wurden mehrere dieser Ziele auch<br />
bereits umgesetzt, z. B. die Einführung einer naturschutzorientierten Beweidung auf Intensivweiden<br />
(13,2 % Flächenanteil) oder die Erhaltung und Förderung wertvoller Pflanzengesellschaften der<br />
Feucht- und Nasswiesen durch extensive Mahd (9,6 % Flächenanteil) oder Erhaltung bzw. Optimie-<br />
rung von Staudenfluren feuchter bis nasser Standorte (8,8%). Auch in diesem SG spielt die Erhaltung<br />
naturnaher Fließgewässer mit naturnaher Gewässerdynamik und naturnahen Uferkomplexen ein-<br />
schließlich vorhandener Altarme und Altwässer eine Rolle. Flächenmäßig sind ebenfalls Ziele zur<br />
Offenhaltung des Grünen Bandes (z. B. Pflege und Gestaltung von Ruderalfluren, Entwicklung von<br />
Rückzugsflächen für wertvolle Arten) bedeutsam.<br />
Im Modellgebiet spielen die Ziele zur Erhaltung bzw. Entwicklung naturnaher Fließgewässer<br />
und ihrer Auen naturgemäß an der Elbe eine wichtige Rolle, zum anderen sind viele weitere<br />
naturschutzfachlich wertvolle Biotoptypen zu finden (von trocken bis nass, Heide- bis<br />
Feuchtstandorte und Röhrichte). In der Modellregion werden einerseits gewässerbezogene<br />
Ziele wie „Erhaltung und Entwicklung/Renaturierung naturnaher Auen und naturnaher Fließ-<br />
gewässer“ in Teilbereichen von SG 5 bereits umgesetzt (z. B. Modellprojekt zur Deichrück-<br />
verlegung bei Lenzen), andererseits auch im SG 7 die Grünland-bezogenen Ziele zu einer<br />
extensiven Wiesen- oder Weidennutzung.<br />
Die vorhandene Vielfalt an Lebensräumen und das Vorkommen seltener Arten ermöglichen<br />
es, dem Gast auf kleinem Raum Besonderheiten zu zeigen, die auch bei kurzfristigen Auf-<br />
enthalten (z. B. Wochenende) erlebbar sind. Mögliche Konflikte mit Wassersport bzw. Kanu-<br />
Tourismus könnten sich bei einer nicht angepassten Nutzung wertvoller Lebensräume erge-<br />
ben. Aus den naturschutzfachlichen Zielen und dem Vorkommen sensibler Arten und Le-<br />
bensraumtypen ist auch ein erhöhter Bedarf an Information und Aufklärung, Besucherlen-<br />
kung, geführten Touren (Wandern, Kanu, Rad) und umsichtiger Gestaltung von Wegen und<br />
Routenführungen abzuleiten.<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band; <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien