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Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut

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4 Marketingkonzept Grünes Band 131<br />

Natur auch häufig in Verbindung mit Naturkatastrophen in Tourismusgebieten gebracht. Rei-<br />

se-TV hat derzeit weniger mit objektiver Berichterstattung – im Gegensatz zu Naturfilmen –<br />

als mit Werbung zu tun. Das Ziel, Reisen über den Bildschirm zu verkaufen, ist offensichtlich.<br />

In der Tourismuspresse steht nach wie vor „Sparen“ auf der Tagesordnung. Viele Reiseteile<br />

wurden und werden gekürzt, operieren mit einem oder wenigen Redakteuren oder werden<br />

mit anderen Blättern (Lokal- oder Regionalzeitungen) gemeinsam herausgegeben. Verstärkt<br />

greifen Redaktionen auf Beiträge von freien Mitarbeitern oder Agentur-Meldungen zurück.<br />

Eine Studie des Verbands deutscher Reisejournalisten (VdRj) ergab 2002, dass 80 der 156<br />

Tageszeitungen mit Reiseteil den Themendienst gms (touristische dpa-Tochter) abonniert<br />

haben und dass dieser bereits 35% des Platzes in den Reiseteilen belegt. In den Reisezeit-<br />

schriften und überregionalen Zeitungen und ist gerade für Beiträge über Deutschland zwar<br />

das Interesse, aber auch der Anspruch (Neuigkeitswert, Blickwinkel) besonders hoch. Regi-<br />

onen haben in den Publikumsmedien deutlich bessere Chancen, im Zentrum eines Artikels<br />

zu stehen als Veranstalter, Carrier oder Hotels.<br />

Laut Reiseanalyse 2003 (RA 2003) werden Tourismus-Zeitschriften und Tageszeitungen<br />

sowie Berichte über Reisen und Länder im TV/Rundfunk (8/9%) als Informationsquelle aller-<br />

dings deutlich seltener genutzt als Reiseführer (15%) oder das Internet (15%).<br />

4.2.2.2 Wahrnehmung und Informationsverhalten<br />

Neben den genannten Fakten beeinflussen auch das Informationsverhalten und relevante<br />

Phänomene der menschlichen Wahrnehmung den Kommunikationsprozess. Neue Verhal-<br />

tensweisen – wie zum Beispiel Urlaub am Grünen Band zu machen – müssen demnach an<br />

vorhandene Erkenntnisse anknüpfen. Die Sprache, das Vorwissen, Einstellungen, Werte und<br />

Lebensstile der Dialoggruppen sind hier zu berücksichtigen. Ein neues, komplexes Produkt<br />

zu akzeptieren, bedeutet für die Akteure vor Ort, für potenzielle Vertriebspartner ebenso wie<br />

Gäste, neue Sachverhalte Schritt für Schritt zu entschlüsseln, bis sie zu ihrem Vorwissen<br />

passen.<br />

Themen dienen hierbei als sachlich-zeitlich-soziale Struktur des Prozesses und reduzieren<br />

die Komplexität. Sie reichen von abstrakten Anknüpfungspunkten (Naturschutz, deutsch-<br />

deutsche Geschichte, Artenvielfalt, schöne Landschaft, Sport), über bereits gelernte konkrete<br />

Inhalte und Bilder (Harz, Thüringer Wald, Elbe, Werra) bis hin zu sehr persönlichen Erfah-<br />

<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />

BN/BUND-Projektbüro Grünes Band; <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien

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