Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut

1 Vorüberlegungen und Untersuchungsmethoden 64
Die „an Naturerlebnis Interessierten“ lassen sich wie folgt charakterisieren (DTV-Leitfaden
2005, S.9):
▪ …sie sind eher älter als jünger
▪ …sind vor allem Familien und ältere Paare
▪ …sind neben der Natur auch an Kultur und Bildung interessiert
▪ …wollen etwas für ihre Gesundheit tun
▪ …suchen ein gesundes Klima
▪ …möchten Zeit für einander haben
▪ …besuchen gerne Naturattraktionen, u.a. Natur- und Nationalparke
▪ …wandern und radeln gerne
▪ …sind offen für leichte sportliche Aktivitäten
▪ …unternehmen gerne Ausflüge
▪ …organisieren ihre Reise selbst
▪ …verbringen ihren Urlaub bevorzugt in Deutschland, vor allem in
Bayern, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nieder-
sachsen
▪ …haben besonderes Interesse an Natur- und Gesundheitsurlaub
Urlaub auf dem Bauernhof und an Ferienwohnungen und -häusern
Fazit: Natur liegt im Trend. Es geht nicht um die bloße Betrachtung der Natur, sondern da-
rum, Natur zu verstehen und aktiv zu erleben.
Kulturerlebnis
Die Kulturreise als Urlaubsform wurde laut Reiseanalyse zwischen 2003 und 2005 von 3,2
Mio. (5 %) Urlaubern nachgefragt. Interesse an dieser Urlaubsform haben 8,4 Mio. Reisende
(13 %). Nach dem Zielgruppenmodell Urlaubs- und Reisestile des Instituts für sozial-
ökologische Forschung (GÖTZ & SELTMANN 2005) genießen anspruchsvolle Kulturreisende
kulturelle Vielfalt und wollen sie möglichst authentisch erleben. Urlaub ist dabei nicht Syno-
nym für Erholung, sondern für neue Eindrücke und Wissenserweiterung. Dieser Typus zeigt
großes Interesse für die Verhältnisse vor Ort. Seine Empathie, gekoppelt mit einer gehobe-
nen Bildung, macht ihn aufgeschlossen für Fragen der ökologischen und sozialen Gerechtig-
keit. Reine Kulturreisende suchen jedoch nach Reiseformen wie Studienreisen, die fast aus-
schließlich ins Ausland führen. Dies ist mit ein Grund, warum die reine Kulturreise im Inland
vergleichsweise wenig nachgefragt wird.
Abschlussbericht E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band, Alpenforschungsinstitut, Büro für ökologische Studien