Abschlussbericht - Alpenforschungsinstitut
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1 Vorhandene Initiativen zur Regionalvermarktung 167<br />
mogene Räume, um in einer Region auf der Angebotsseite genügen landwirtschaftliche Pro-<br />
dukte anbieten zu können, andererseits auch eine ausreichende Nachfrage an Produkten,<br />
um eine Regionalvermarktung langfristig erfolgreich und wirtschaftlich rentabel zu etablieren.<br />
Unter betriebswirtschaftlichen Aspekten ist problematisch, dass zu den wirtschaftlichen Ef-<br />
fekten der Vermarktung regionaler Produkte noch keine wissenschaftlich gesicherten Unter-<br />
suchungen vorliegen. Bundesweit betrachtet ist es erst wenigen Regionalprojekten gelun-<br />
gen, eine wirtschaftlich rentable zentrale Vermarktung und Distribution aufzubauen. Zudem<br />
darf aufgrund der relativen „Strukturschwäche“ und der relativen Durchschnittseinkommen<br />
und Kaufkraft (siehe BBR 2000) der am Grünen Band angrenzenden Landkreise (vor allem<br />
auf dem Gebiet der neuen Bundesländer), die Existenz einer ausreichenden Nachfrage nach<br />
hochpreisigen Qualitätsprodukten angezweifelt werden.<br />
Auch fehlen bundesweit gemeinsame Rahmenbedingungen und Strategien der Regional-<br />
vermarktung (Mindeststandards der Produktion, einheitliche Kennzeichnung). Mit der im<br />
Rahmen eines vom BfN geförderten FuE-Vorhabens entwickelten Erfolgsfaktoren-Analyse<br />
(EFA) steht auch den Akteuren in den ausgewählten Modellregionen eine praxisnahe Me-<br />
thode zur Verfügung, um Stärken und Schwächen schnell zu erkennen und Strategien einer<br />
professionelleren Regionalvermarktung zu entwickeln.<br />
Für das Grüne Band erfreulich ist, dass mit insgesamt ca. 50 Projekten eine sehr große An-<br />
zahl an Aktivitäten mit teilweise herausragenden Einzelakteuren im BR Rhön realisiert wer-<br />
den, wo fünf größere Kooperationen über die Landesgrenzen Hessens, Bayerns und Thürin-<br />
gens hinweg tätig sind. Falls sich weitere Regionen auf diesem zunehmend umkämpften<br />
Markt etablieren wollen, bedarf dies umfangreicher Organisation und Professionalität. Eine<br />
regionale Dachmarke Grünes Band würde durch die Verknüpfung mit bestehenden Regio-<br />
nalmarken nicht die Leistung selbst ersetzen, könnte aber ein nicht zu unterschätzendes<br />
Kommunikationsinstrument darstellen, das Gemeinschaft und Stärke signalisiert und für<br />
Qualität, Glaubwürdigkeit und fachliche Kompetenz steht.<br />
Dennoch sind in diesem Zusammenhang grundsätzlich zwei Fragen zu beantworten:<br />
1. Wird eine zusätzliche Markierung „Grünes Band“ auf regionalen Erzeugnissen eine Ver-<br />
marktungsinitiative im Sinne eines Zusatznutzens (unter-)stützen können?<br />
2. Kann eine Regionalmarke Grünes Band ähnlich einer touristischen Marke ein Dach bil-<br />
den, das für eine Gesamtvermarktung tragfähig ist?<br />
<strong>Abschlussbericht</strong> E+E-Vorstudie „Erlebnis Grünes Band“; März 2006<br />
BN/BUND-Projektbüro Grünes Band; <strong>Alpenforschungsinstitut</strong>, Büro für ökologische Studien