Herman Nohl und die NS-Zeit
Herman Nohl und die NS-Zeit
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Zum Projekt ad fontes: Dokumentation <strong>und</strong> Einschätzung der pro-nationalsozialistischen<br />
publizistischen Tätigkeit führender Köpfe der Geistes- <strong>und</strong> Erziehungswissenschaft<br />
Ein gr<strong>und</strong>legendes Problem der Debatte der letzten ca. 20 Jahre über <strong>die</strong> Einordnung <strong>und</strong> Bewertung<br />
der wissenschaftlichen Tätigkeit führender Köpfe der geistes- <strong>und</strong> erziehungswissenschaftlichen<br />
Bereiche in der <strong>Zeit</strong> des Nationalsozialismus ist das Fehlen allgemein zugänglicher Dokumente ihrer<br />
Tätigkeit aus der <strong>NS</strong>-<strong>Zeit</strong>.<br />
Daher werden in einem ersten Schritt möglichst vollständig <strong>die</strong> Publikationen jener vor allem umstrittenen<br />
führenden Köpfe der Geistes- <strong>und</strong> Erziehungswissenschaft (mit jeweils einer kritischen Einschätzung)<br />
vorgelegt werden, <strong>die</strong> personell eine gewisse Kontinuität zwischen der Weimarer Republik, der<br />
<strong>NS</strong>-<strong>Zeit</strong> <strong>und</strong> der BRD repräsentieren.<br />
So konzentriert sich das Projekt zunächst auf<br />
Eduard Spranger<br />
<strong>Herman</strong> <strong>Nohl</strong><br />
Erich Weniger<br />
Peter Petersen<br />
Trotz unterschiedlicher theoretischer Ansätze haben <strong>die</strong> genannten Personen alle zunächst in der<br />
Weimarer Republik ihre Gr<strong>und</strong>konzeptionen entworfen. Alle haben – auch ohne <strong>NS</strong>DAP-<br />
Mitgliedschaft – vor allem auf der Basis eines deutschen Nationalismus <strong>und</strong> Militarismus trotz <strong>die</strong>ser<br />
oder jener Einwendungen das <strong>NS</strong>-Regime begeistert begrüßt <strong>und</strong> jeweils ihre Konzeptionen in den<br />
Dienst des <strong>NS</strong>-Regimes gestellt.<br />
Dabei wird <strong>die</strong> Dokumentation ihrer Publikationen – je nach Person mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />
– den jeweiligen Stellenwert des deutschen Nationalismus, des Antisemitismus, des Rassismus,<br />
des Militarismus <strong>und</strong> des Antidemokratismus im jeweiligen inneren Zusammenhang darstellen <strong>und</strong> mit<br />
den (un)selbstkritischen Erklärungsversuchen der <strong>Zeit</strong>spanne nach 1945 konfrontieren.<br />
Im Ergebnis soll <strong>die</strong> aus einer Reihe von Gründen ins Abseits gedrängte Debatte über <strong>die</strong> Einschätzung<br />
von Kontinuität <strong>und</strong> Diskontinuität durch eine breite Basis von Materialien produktiv erneuert <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
inneren Zusammenhänge zwischen Werksanalyse, Wirkungsgeschichte <strong>und</strong> Biographie <strong>die</strong>ser<br />
genannten Personen, <strong>die</strong> heute noch höchste Wertschätzung als „Säulenheilige“ genießen, herausgearbeitet<br />
werden.<br />
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Dieses Projekt wird unterstützt von:<br />
FB 04: Erziehungswissenschaften<br />
Landesverband Hessen<br />
Bezirksverband Frankfurt am Main