Jahresbericht 2004 - Deutsches Studentenwerk
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zeitig darauf hingewiesen, dass es nicht ausreicht, für das Studienland<br />
Deutschland zu werben, ohne eine ausreichende soziale Infrastruktur<br />
zu schaffen. Und hier haben wir nun akuten Handlungsbedarf, wenn<br />
nicht sogar Handlungsdruck. Seit Mai diesen Jahres liegen erstmals<br />
belastbare Daten zum Studienerfolg ausländischer Studierender vor.<br />
Sie sind wenig erfreulich. Eine vom DAAD in Auftrag gegebene und<br />
von der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) durchgeführte<br />
Studie kommt zu dem Ergebnis, dass weniger als die Hälfte der Bildungsausländer<br />
(etwa 40 bis 50 %) ein grundständiges Studium an<br />
einer deutschen Hochschule erfolgreich abschließen. Als eine der<br />
Ursachen für die geringe Erfolgsquote werden auch unzureichende<br />
Betreuungs- und Orientierungsangebote genannt. Es stellt sich also die<br />
Frage: Wie sollen die Supportstrukturen von Hochschulen und <strong>Studentenwerk</strong>en<br />
angepasst werden, damit ausländische Studierende<br />
erfolgreich abschließen können? Eine Teilantwort lautet: engere<br />
Kooperation zwischen Hochschulen, <strong>Studentenwerk</strong>en, Studierendenschaften<br />
und den Hochschulstädten!<br />
Sie sehen: Der Blick auf die Institutionen – den ich damit abschließe –<br />
ist immer geleitet durch das Interesse für die Personen, die Studierenden.<br />
Meine Damen und Herren, ich möchte jetzt den Blick verstärkt auf die<br />
Individuen richten.<br />
2. Der Blick auf die soziale Lage der Studierenden:<br />
Mehr Chancengerechtigkeit ist der Lackmus-Test einer modernen<br />
Bildungspolitik!<br />
Sie wissen, dass das DSW seit über 50 Jahren Daten zur sozialen Situation<br />
der Studierenden ermittelt. Unsere Sozialerhebungen sind eine<br />
einzigartige Langzeitstudie. Sie liefern empirisches Material für die<br />
sozial- und hochschulpolitischen Planungen und Entscheidungen von<br />
Bund und Ländern, von Hochschulen und uns <strong>Studentenwerk</strong>en<br />
selbst. Die Sozialerhebungen des DSW ermöglichen eine fundierte,<br />
kontinuierliche und kompetente Politikberatung, die in diesen Reformzeiten<br />
auch mehr denn je nachgefragt wird. So konnten wir – auf unsere<br />
Initiative hin – die aktuelle Sozialerhebung bereits auf den Landeshochschulrektoren-<br />
bzw. -präsidentenkonferenzen von Rheinland-<br />
Pfalz und Berlin vorstellen, auch nach Bayern sind wir eingeladen.<br />
Im Sommer haben wir die nunmehr 17. Sozialerhebung gemeinsam<br />
mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Das Fazit: Die Ressource Bildung ist in der deutschen<br />
Gesellschaft noch immer ungleich verteilt. Von echter Chancengleichheit<br />
sind wir im deutschen Bildungswesen noch weit entfernt. Der<br />
Bericht des Präsidenten<br />
von echter Chancengleichheit<br />
im deutschen<br />
Bildungswesen<br />
noch weit entfernt<br />
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