Jahresbericht 2004 - Deutsches Studentenwerk
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Bericht des Kuratoriumsvorsitzenden<br />
214<br />
Studienfinanzierung<br />
gemeinsames<br />
Symposium von<br />
<strong>Studentenwerk</strong>en<br />
und CHE<br />
alle diejenigen erklären, in deren Rhetorik Bildung und Wissenschaft<br />
eine so große Rolle spielen.<br />
Zu den Themen, mit denen sich das Kuratorium beschäftigt hat, gehört<br />
auch das Thema der Studienfinanzierung. Der Generalsekretär des<br />
DSW hat berichtet von der Nichtanhörung vor dem Karlsruher Verfassungsgericht.<br />
Die Hochschulrektorenkonferenz war im Übrigen genau<br />
in derselben Situation: Sachkundige waren geladen und auch vorhanden,<br />
wurden aber nicht befragt, weil es sich ausschließlich um ein<br />
Rechtsproblem handelt. Aber wir müssen in allen denkbaren Zusammenhängen<br />
immer wieder darauf hinweisen, dass weder die Frage<br />
einer vernünftigen Organisation des Föderalismus noch die Frage der<br />
Studienfinanzierung ein ausschließliches Rechtsproblem ist.<br />
Es geht um das, was die beiden Vorsitzenden der Föderalismuskommission<br />
zu Beginn als die wesentliche Fragestellung vorgestellt haben:<br />
Sind wir richtig aufgestellt in unserem Bildungs- und Wissenschaftssystem<br />
für den globalen Wettbewerb, in dem wir uns nicht erst in ein<br />
paar Jahren, sondern schon jetzt befinden? Und die Antwort lautet:<br />
Nein, wir sind es nicht! Und wenn Sie darüber nachdenken, dann stellen<br />
Sie fest, dass für das Bildungs- und Wissenschaftssystem in<br />
Deutschland niemand, keine einzelne Instanz, zuständig und daher<br />
auch niemand verantwortlich ist. Es handelt sich um ein Sammelsurium<br />
von Partikularverantwortungen, die bekanntermaßen immer so die<br />
Realität bestimmen, dass niemand es hinterher gewesen ist. Und daher<br />
denkt niemand vorher über das Ganze nach – über den Zusammenhang<br />
von Kindergarten, Schule und Hochschule. Das müssen wir tun,<br />
und über den Zusammenhang von Bildung mit demographischer Entwicklung<br />
und den Zusammenhang zwischen Bildung, demographischer<br />
Entwicklung und Einwanderungsgesetzen. Diese Dinge gemeinsam<br />
in einen Blick zu nehmen, diese zentrale Verantwortlichkeit gibt<br />
es in Deutschland nicht.<br />
Wir haben uns natürlich auch beschäftigt mit dem von Herrn Rinkens<br />
bereits erwähnten gemeinsamen Symposium von <strong>Studentenwerk</strong>en<br />
und CHE über das Zusammenwirken von <strong>Studentenwerk</strong> und Hochschule.<br />
Ich fand es ganz in Ordnung, dass dabei nicht handgreifliche<br />
Beschlüsse und Ergebnisse zustande gebracht wurden – noch nicht.<br />
Weil das Ganze natürlich Ausdruck der Tatsache ist, dass wir uns auch<br />
an dieser Stelle in einem Wandel der Rolle der Hochschule befinden,<br />
nämlich in einem Wandel der Aufgaben der Hochschulen in dem<br />
Sinne, dass sie nicht nur für die enge Problematik der technischen<br />
Gestaltung von Studiengängen und deren Durchführung zuständig<br />
sind, sondern eine Vorstellung von Hochschule, in der auch die<br />
Berücksichtigung und Bewertung der gesamten Verantwortung für die<br />
Studierendenschaften nötig ist in der Erkenntnis, dass Studieren nicht