Jahresbericht 2004 - Deutsches Studentenwerk
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Beschlüsse der 65. ordentlichen MV<br />
Die internationale Mobilität im Bildungsbereich, insbesondere die Steigerung<br />
und qualitative Verbesserung der Mobilität, leistet einen immer<br />
wichtigeren Beitrag in Hinblick auf die Modernisierung der Systeme<br />
der allgemeinen und beruflichen Bildung. Internationale Mobilität<br />
trägt letztlich zur Verwirklichung der Lissabon-Strategie bei, die die EU<br />
bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten,<br />
wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt machen will. Internationale<br />
Mobilität ist ebenfalls einer der Kernpunkte des Bologna-Prozesses,<br />
der die Errichtung eines auch international wahrnehmbaren gemeinsamen<br />
europäischen Hochschulraums bis 2010 anstrebt.<br />
Die Europäische Kommission hat am 14. Juli <strong>2004</strong> Vorschläge für die<br />
neue Programmgeneration im Bereich allgemeine und berufliche Bildung,<br />
Jugend, Kultur und audiovisuelle Medien angenommen. Diese<br />
sollen die derzeitigen Programme ablösen (Laufzeit: 2007-2013) und<br />
zur Realisierung der Lissabon-Strategie beitragen.<br />
Die Gesamtbudget der vier Programmvorschläge ist drei Mal so hoch<br />
wie das der aktuellen Programme. Im Zuge der Neugestaltung sollen<br />
die Programme Sokrates und Leonardo da Vinci zu einem einzigen<br />
integrierten Aktionsprogramm für Bildung und lebenslangem Lernen<br />
zusammengeführt werden. Ziel des mit 13,6 Milliarden Euro ausgestatteten<br />
Programms ist es u.a., die Zahl der Erasmus-Studenten bis<br />
zum Jahr 2011 auf 3 Millionen zu erhöhen.<br />
Das neue Programm Tempus Plus soll das bisherige Tempus-Programm<br />
ablösen. Tempus Plus wird sich auf die schulische, universitäre, berufliche<br />
und Erwachsenenbildung erstrecken. Das Ziel für die Mobilität<br />
lautet: Bis 2013 sollen 100.000 Personen von einer Mobilitätsaktion<br />
unter Tempus Plus profitiert haben.<br />
Bedingt durch den Bologna-Prozess ist eine Studienstrukturreform ausgelöst<br />
worden, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse<br />
innerhalb der EU ermöglichen soll. Im Zentrum dieser Reformen steht<br />
u.a. die Implementierung von BA-/MA-Studiengängen. Mit der starken<br />
Strukturierung und Verdichtung der Curricula der BA-/MA-Studiengänge<br />
ist voraussichtlich eine Steigerung des Zeit- und Leistungsdrucks<br />
auf die Studierenden verbunden. Die Stärkung des sozialen Zusammenhalts<br />
sowie der Abbau sozialer und geschlechtsspezifischer<br />
Ungleichheiten auf nationaler und europäischer Ebene ist erforderlich.<br />
Daher erfordert eine erfolgreiche Umstellung des gesamten Studiensystems<br />
auf BA/MA neben der intendierten Harmonisierung akademischer<br />
Abschlüsse auch die Schaffung international kompatibler Service-<br />
und Beratungsangebote für ausländische Studierende.<br />
Nachdem die soziale und kulturelle Dimension im Berliner Kommunique<br />
von den europäischen Bildungsminister/innen unterstrichen<br />
wurde, müssen dieser Selbstverpflichtung nun auch Taten folgen.<br />
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