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LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

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sen Fehler vorzuhalten. Dder wuBte der Schriftsteller aus Sara in Wirklichkeit<br />

auch gar nichts von der Existenz Etxepares?<br />

Wenn also der Verbreitungsgrad des Werkes anfánqlich nur gering<br />

war, so kann man das einige Jahrhunderte spáter nicht mehr behaupten.<br />

Das gilt zumindest für die Zeit nach 1847, als Francisque Michel Herrn<br />

Brunet auf die Existenz eines alten baskischen Buches in der Nationalbibliothek<br />

von Paris aufmerksam machte. Dieses Buch, so fügte er hinzu,<br />

sei es würdig, veróffentlicht zu werden, was dann auch in der Zeitschrift<br />

«Actes de l'Academie Royale des Sciences». versehen mit einer Übersetzung<br />

ins Franzósische von Jean B. Archu geschah. In dieser Veróffentlichunq<br />

wimmelt es von Transkriptionsfehlern. Das jedenfalls behauptete Vinson,<br />

der sich deshalb in Zusammenarbeit mit Hovelacque zu einer neuen Veróffentlichunq<br />

entschlofs, die allerdings dann auch dem Anspruch «ebsolument<br />

conforme a la premiére de 1545» zu sein aufgrund zahlreicher<br />

Fehler nicht gerecht wird.<br />

Unter den verschiedenen Arbeiten zum Werk Etxepares verdient es<br />

die vorzügliche Untersuchung des deutschen Linguisten Victor Stempf<br />

besonders hervorgehoben zu werden. Stempf legte nicht nur eine neue<br />

Ausgabe (1893) vor, -mit Sicherheit bis dahin die beste-, sondern erstellte<br />

auch ein Glossar mit einer Aufführung und einer genauen Beschreibung<br />

aller von Etxepare verwandten Begriffe. Fügen wir dazu die vier weiteren<br />

Ausgaben -mit dieser fünf- aus diesem Jahrhundert hinzu, worunter<br />

bis heute die erste, d.h. die Faksimileausgabe von Urquijo in RIEV (1933)<br />

auch die beste war, und betrachten wir dazu noch die mühevolle Arbeit<br />

ausgewiesener Linguisten wie Schuchardt, Ernst Lewy oder besonders<br />

auch René Lafon, die allesamt -fasziniert vom Archaismus seines<br />

Werkes- zu eifrigen Studiosi Etxepares wurden, so kónnen wir heute<br />

zweifelsfrei feststellen, daB es für die heutigen Philologen oder Linguisten<br />

kaum noch Geheimnisse im genannten Werk gibt.<br />

Áhnliches kann hingegen vom Forschungsstand zu den literarischen<br />

Aspekten des Werkes kaum behauptet werden. Tatsáchlich hat nárnlich<br />

von den oben erwáhnten Linguisten, mit Ausnahme Lafons, keiner der<br />

Poesie, die sich hinter der Sprache verbirgt, die geringste Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. So muB auch heute die Frage, ob unser erster Dichter, so<br />

wie wir meinen, in die Reihe der graBen Poeten eingereit werden darf<br />

oder nicht, noch als offen bezeichnet werden. Diese Frage wird aber wohl<br />

nur jemand bearbeiten und beantworten konnen, der mit der baskischen<br />

Sprache von Kindheit an graB geworden ist, denn sonst werden ihm<br />

wohl die im Werk enhaltenen wertvollen Juwelen kaum auffallen,<br />

weshalb auch schon Van Eys richtig feststellte: «Pour ce qui regarde la valeur<br />

poétique des poésies de Dechepare, nous la laisserons a I'appreciation<br />

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