LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

XIII. DAS LIED VON PFARRER BERNARD VON ETXEPARE
1 Pfarrer Bernard, háttest du gewuBt, wie alles ausgeht,
dann háttest du davon abgesehen, nach Bearn zu reisen.
3 Wenn etwas sein muB, gibt es kein Entkommen.
Mit keiner anderen Schuld als der, das Rechte stets zu tun,
ist mir ein Unrecht widerfahren, wo ich es am wenigsten erwartet hátte.
Obwohl ich wirklich schuldlos bin, hat man mich vor dem Kanig angeklagt.
7 Der Kanig, mein Gebieter, lud mich vor, sofort zu ihm zu kommen.
Ich harte sagen, daB er wütend sei, doch war die Schuld nicht meine.
Um nicht der Feinde Bosheit noch zu náhren
und nicht zu fliehen - war ich doch schuldlos - ging ich hin.
11 Wáre ich nicht erschienen, hátt' man die Schuld mir gleich gegeben
und ohne weiteres die falsche Klage gegen mich geglaubt.
Hátt' man mir mit Gerechtigkeit Cehór geschenkt, so wár' ich frei gekommen,
doch da dem nicht so war, begann ich, mein Erscheinen zu bereuen.
15 Aus fremdem Schaden klug zu werden zeugt von graBer Klugheit.
Ein jeder, der Feinde hat, leme von mir:
man suche sich guten Schutz, solange man es kann;
denn es ist stets das beste, das Base abzuweisen.
19 Ich Unglücklicher bin selbst dem Feind in die Hánde gelaufen.
Selbst meine guten Taten gelten nun als schlecht.
Mein Recht hátt' ich bekommen, doch hier in Feindes Hand
wár ich auch schuldig, wenn ich Wunder tát,
23 Niemand ist gefeit gegen falsches Zeugnis:
o wurde Gott selbst zum Tode verurteilt.
Als Sünder sollte uns nicht wundern,
wenn man uns ohne Schuld verklagt.
Nur Geduld! Gott steh uns bei!
Sein wird die Rache an den Basen sein.
29 Lieber Gott! Du bist der wahre Richter,
vor deinem Gericht sind die GraBen und die Kleinen gleich.
Wer immer dieses Unrecht mir getan hat,
Vergib ihm, ich bitte dich, und gib daB die Wahrheit mir beistehe.
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