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LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

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338<br />

IX. UEBESBITrE<br />

1 «Welch segenvolles Schicksal, welch glückliche Begegnung!<br />

Vor meinen Augen steht, die ich begehrt.<br />

3 Mein Liebchen, meine Allerliebste! Seid gerecht:<br />

bringt mir, was Ihr genommen oder gebt mir einen Ausgleichl.<br />

5 «Ich habe nichts von dir, soviel ich weiB.<br />

Du hast mit Scham mich hier erfül1t, und ich weiB nicht den Grund.»<br />

7 «Habt keine Angst, Ihr seid nicht in Gefahr.<br />

In unserem ProzeB gibt's keinen Richter auBer Euch.»<br />

9 «Nichts Bóses habe ich getan, um in Gefahr zu sein<br />

und sehe keinen Grund, einen ProzeB zu haben.»<br />

11 «Seht her, meine Geliebte, ich sage Euch die Wahrheit:<br />

Ihr habt mich selbst mir entwendet: gebt mich mir nun zurúck!»<br />

13 «Ich bin doch keine Diebin, die zum Stehlen tahig ist.<br />

Ich verlange, hier nicht schuldlos verleumdet zu werden.»<br />

15 «Fúr mich seid Ihr eine Diebin, und keine geringe,<br />

denn was ich am meisten brauchte habt Ihr Euch genommen.»<br />

17 «Ich bin nicht sehr gebildet, so sprich doch frei heraus,<br />

wenn du denn willst, daB man dich versteht.»<br />

19 «Was der Mensch am meisten liebt uns schátzt<br />

das ist der Herzensfrieden und der ruhige Sch1af;<br />

21 und weder kann ich nun noch schlafen, noch ist mein Herz bemhigt:<br />

verloren hab ich beides Euretwegen, meine Geliebte.<br />

23 Wenn Ihr es Euch genau überlegt, so habt Ihr mich bóse beraubt,<br />

Da Ihr nun tief in meiner Schuld steht, gebt mir Cerechtigkeit.»<br />

25 «Wenn du all das verloren hast, wieso beschuldigst du mich?<br />

Wenn ich mich recht entsinne hast du es nicht mir gegeben.»<br />

27 «Es ist schon eine Weile her, da wart Ihr in Gedanken,<br />

da hab ich mich so sehr an Euch verloren, daB ich seitdem leide.»<br />

29 «Das ist wohl leicht gesagt; du kannst leicht übertreiben.<br />

Doch sind die Qualen, die du nennst, wohl in der Tat recht groB.»

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