LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

332
IV. VERSE VON VERHEIRATETEN
1 Mein Gott, entferne aus meinen Gedanken die andere Frau!
Sie ist gefangen, und ich bin gefangen ihretwegen!
3 Die mich fesselt wird von einem anderen gefesselt:
Mein Schicksal hat gewollt, daB ich von Zweien gefangen sei.
Von einer voll Freude, so lang mein Leben dauert;
doch von dem anderen niemals, sei es denn mit Gewalt.
7 Wer sich in eines andern Frau verliebt,
wird stets mehr Leid als Freuden haben;
und selten sind Begegnungen und voller Angst,
denn das Unglück kommt, wenn man es am wenigsten erwartet.
11 Es ist eine unermeBliche Tollheit, eines anderen Frau zu lieben.
Für einen Augenblick der Genugtuung gibt es tausend bittere Momente.
Ich kann sie sehen, doch nicht mit ihr sprechen, welche Qual die meine!
Und wenn sie mit ihrem Mann ins Bett geht, bekomme ich nur die
Reste abo
15 Ich kann nur unter groBer Gefahr zu ihr gehen,
und dann hat sie vielleicht keine Zeit.
Und hat sie sie, fürchtet sie sich vielleicht und zieht sich gleich zurück
und wenn ich am meisten sie begehre, dann hat ein anderer sie im Arm.
19 Auch wenn ich die Saat in ihrem Lande sáhen kann
und so das Stroh und auch das Korn die meinen sind,
kann ich doch weder eines noch das andere haben:
Undankbarkeit werd ich eruten für meine Tat und den Gewinn verlieren;
meine Rechte werden in andere Hánde fallen.
Spáter wird vielleicht der Sohn die Tochter heiraten!
25 Niemand ist bereit, seine Geliebte zu teilen.
Ich weiB nicht, wie 's den anderen geht, doch ich sündige hiero
So stark ist mein Empfinden wenn ich sie mit ihrem Manne seh!
Die Beiden geniel3en, und ich vergeh und sterbe dabei vor Wut.
29 Niemals werde ich die Eifersüchtigen tadeln.
Ich würde nicht erlauben, daB jemand die, die ich liebe, berührt.
Einmal war ich verliebt in eines anderen Frau,
und wahrlich, beinah bin ich aus Eifersucht auf ihren Ehemann
verzweifelt!