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LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

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XII. VERACHTUNG DER GRAUSAMEN GELIEBTEN<br />

1 Ich hatte ein Auge auf eine schóne und edle Dame.<br />

In ihrer Vollkommenheit ist sie einzigartig im Lande.<br />

Ich habe sie gebeten, mir ehrlich zu sagen,<br />

ob ich auf irgendeine Weise ihre Liebe wecken kann.<br />

5 Sie zógerte nicht und antwortete gleich:<br />

«[a, ich liebe dich mit hóflicher Liebe,<br />

doch etwas anderes bekommst du von mir nicht, das sage ich gleich.<br />

Selbst wenn ieh jung und etwas tóricht bin, bin ich deshalb noch lange<br />

nicht die deine.»<br />

9 «Auch wenn du jung bist, so bist du dennoch klug.<br />

Sei, ich bitte dich, ernpfánglich für die Qualen die ich deinetwegen leide.<br />

Nimm mich zum Geliebten, wenn du willst, daB ich lebe,<br />

denn wenn ich deinetwegen sterbe ládtst du enorme Schuld auf dich.»<br />

13 «Es ist nicht gut, aus purer Lust die eigene Ehre zu riskieren.<br />

Du darfst nicht solche Dinge zu mir sagen.<br />

Du weiBt, es ist verwerflich, sehlecht zu handeln.<br />

Ich bin unwissend, du Weise, ich kann dich nicht verstehn.»<br />

17 «Wenn du willst, so halt ich es geheim.<br />

Keiner wird von unserer gegenseitigen Liebe erfahren.<br />

Bitte, gib mir die Móglichkeit, heimlich zu dir zu sprechen;<br />

mit mir zu sprechen schadet dir nicht..<br />

21 «Die Leute merken bald, wenn man Schlechtes tut;<br />

und die Meinen würden sich meines schlechten Betragens schámen,<br />

Wir beide kónnen nicht gut zusammensein.<br />

Schweig endlich und geh! Das ist das beste!»<br />

25 Du hast mir das Herz gebrochen mit diesen Worten.<br />

Der Schmerz, den ich deinetwegen empfinde ist so groB,<br />

daB meine Seele, wenn du mich nicht gleich tróstest<br />

den Kórper ohne ein Zurüek verlálit.»<br />

29 «Sehr schmerzlich ist der Seele Abschied,<br />

doch deine wird trotz dieser Qual bestehn.<br />

LaB mich in Frieden mit solch dummen Dingen:<br />

Glaub mir, kein Nutzen wird daraus entspringen!»<br />

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