LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

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11. WARNUNG DER LIEBENDEN
1 Ein jeder liebe, wen er will, ieh liebe die heilge Maria.
Die gütige Frau stehe uns allen bei.
3 Die Verliebten sollten mir jetzt zuhóren:
sie werden sieher einen nützliehen Rat bekommen.
leh gebe ihnen einen Rat zur reehten Liebeswahl,
damit sie ihn sieh für immer einprágen.
7 Aueh ieh hatte meine Liebsehaften, und nieht wenige,
doeh habe ieh aus ihnen allen keinerlei Nutzen gezogen.
1m Gegenteil: graBes Leid und Seelensehmerz für die anderen
und für mieh.
Für einen Glüeksmoment gibt es in jeder Liebe tausend Leiden.
11 Gibt es denn eine einzige, die in der Liebe treu ist,
und nieht bei Sehmeieheleien oder Perlen wankt?
Die man die beste glaubt zu sein, kann oft betrügen,
sie ist, zumindest für die Seele, oft die Sehlimmste.
15 Die sündenhafte Liebe ist natürlieh trügeriseh.
Die Wahrheit zeigt sieh klar in Todesnáhe,
dann sind vergangene Freuden verflossenes Wasser,
und was bleibt ist die Sünde, die weiter quált;
und je groBer die Lust umso groBer das Leid.
20 leh wünsehte mir eine ewigtreue Geliebte,
die mir im Leben wie im Tode gleiehviel bedeutete.
Einer solchen Geliebten diente ieh gern mein ganzes Leben.
Dies Leben hier ist kurz, das andre wáhret ewiglieh.
24 Aueh wenn man die ganze Welt bereist, findet man keine andere
Geliebte
wie die gute Mutter Gottes, die Anmutsvolle.
Niemand ist würdig, ihr Liebhaber zu sein.
LaBt uns ihr hingebungsvoll dienen, denn sie liebt uns sehon.
28 AuBer ihr sind alle Geliebten falseh:
alle werden uns verlassen, wenn wir sie am meisten brauehen.
Wir Sünder sterben eher als wir glauben.
Weh uns, wenn sie uns dann nieht sehützt.
32 LaBt uns alle die Gute Frau zur Geliebten nehmen!
Entsagen wir der anderen um sie zu ehren!
Wenn wir das tun, ist unsere Ehre graB,
Ohne sie sind wir trotz all der anderen verloren.