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LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

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346<br />

33 Lieber Gott! Schütz mich vor der Macht des Feindes,<br />

und wenn ich die Meinen seh, wie sie sich meines Unglücks laben,<br />

so hoff ich, sie dereinst zu sehn, bestraft von deiner Hand,<br />

auf daB sie nicht auf meine Kosten lachen, wie sie wollen.<br />

37 Lieber Gott! Ich habe gegen dich gesündigt<br />

und bitte dich, bestrafe mich nun nicht dafür.<br />

Ich bin mir nicht bewuBt, den Kónig beleidigt zu haben,<br />

daB ich so lange Haft erleiden müBte.<br />

41 Willst du mich strafen, weil ich gegen dich gefehlt,<br />

und willst aus diesem Grund den Kónig und die anderen gegen mich<br />

erzürnen,<br />

so will ich deine Tat gern loben<br />

und mit Geduld die Strafen meiner Feinde wohl ertragen,<br />

damit die Seele, auch wenn ich jetzt leide, soll gerettet werden.<br />

Was ihnen dann gebührt, wirst du entscheiden.<br />

47 Alles Leid geschieht mit Gottes Einwilligung,<br />

und alles was er zuláñt dient einem hóheren Gut.<br />

Wár' ich in dieser Lage nicht, so wáre ich vielleicht gestorben:<br />

mein Feind hat Gutes mir getan und glaubte, mir zu schaden.<br />

51 Von ihnen sind schon manche tot, und ich bin noch am Leben<br />

Ich habe, wie ich glaube, recht und ehrenvoll gehandelt,<br />

drum wird die gute Zeit schon kommen, so wie auch die schlimme kam.<br />

Wer Übel nie erlitten hat, weiB auch nicht, was das Gute ist.<br />

55 Gutes tun und Schlimmes leiden führt zur Seligkeit.<br />

Ich kannte bisher weder Leid noch Elend.<br />

Nun weiB ich: Gott will mich nicht verdammen,<br />

denn er hat daran gedacht, mich hier leiden zu lassen:<br />

das gute Gold wird im Feuer gereinigt.<br />

60 Wollte er mich nicht für sich, dann hátte er mich nicht bestraft;<br />

der Vater pflegt zu strafen den geliebten Sohn.<br />

Gereinigt wird das gute Korn, dann kommt es in den Speicher.<br />

Gott hat ganz zweifellos das gleiche auch mit mir getan.<br />

64 Pfarrer Bernard, bedenke, daB, wenn dieser Kerker hart ist,<br />

die Halle zweifellos noch hárter ist.<br />

Hier hast du einen, der dich tróstet, das haben die Verdammten nicht.<br />

Die Strafe hier, die endet bald, die jener nie.<br />

68 Hier hast du keine andere Qual als die Sehnsucht nach Freiheit;<br />

die dort haben ewige Qualen im Feuer:<br />

enorme, schreckliche Qualen, ohne UnterlaB.<br />

Wenn du an jene Strafen denkst, dann kannst du diese wohl ertragen.

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