LINGUAE VASCONUM PRIMITIAE - Euskaltzaindia

V. DER HEIMLICHE GELIEBTE
Eine schóne und edle Dame hat mir das Herz geraubt.
Wenn ich an sie denke, kann ich nicht mehr schlucken.
Was gábe ich dafür, daB sie mich liebte so wie ich sie liebe!
Ich wage nicht, mich zu erkláren, aus Angst, ihr zu miBfallen.
5 Ach, hátt' ich einen Spiegel der folgendes kónnte:
der ihr heimlich kónnte mein Inneres zeigen,
und in dem ich sáhe, was sie für mich fühlt,
um niemals mit ihr eine Torheit zu begehn.
9 Sie ist so schón geboren um meine Qual zu sein.
Tags und nachts láñt sie mich grausam leiden.
Wenn ich einmal bei ihr bin, dann wird me in Herz zu Stein
Ich habe nicht einmal den Mut, ihr meine Not zu erkláren.
13 Wenn sie mein Inneres kennen würde, dann liebte sie mich sicherlich.
Wáre ich Kanig, wáre sie Kónigin,
und wáre sie dazu bereit, so lebten wir zusammen;
und ihre Kinder und die meinen wáren vollkommene Geschwister.
17 Würde ich mein Herz ihr óffnen,
und sie mir eine harte Antwort entgegnen.
zerbráche mein Herz schneller als ein Pfeil,
und ich würde sicher sofort tot umfallen.
21 Der Morgenstern sticht aus den anderen hervor
und unter den Frauen die, die mich beklemmt.
Sie ist so schón und so edel, daB ich ihretwegen verrückt werde.
Mit welchem Glück ist der geboren, der in ihren Armen ruht!
25 Wie meine Lust auf sie gerichtet ist,
so rnóge Gott die ihre auf mich lenken,
damit sie meinen Schmerz in ihrem Innern fühle,
und bald mein Traum erfüllet werde.