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GESCHICHTE

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Der Krieg mit Rufsland und Osterreich (1787-1792 S5<br />

Am 20. Februar 1790 war Kaiser Joseph gestorben. Seinem<br />

Bruder Leopold, dem milden Grofsherzog von Toskana, war der<br />

Ehrgeiz , bei einer Verteilung des osmanischen Reiches orientalische<br />

Provinzen zu gewinnen, durchaus fremd ; was ihn beunruhigte,<br />

war vielmehr das Schicksal seines französischen Schwagers<br />

und die Zukunft des bedrohten monarchischen Prinzips. In ihm<br />

konnte Kaiserin Katharina sicherlich keinen romantischen Freund<br />

und schwärmerischen Alliierten finden. Prinz Koburg sah sich<br />

der notwendigen Unterstiitzung so sehr entblöfst, dafs er Suworow<br />

um Hilfe angehen mufste, wollte er anders die Walachei gegen den<br />

angekiindigten tiirkischen Angriff behaupten. Im Juli kam dieser<br />

bis nach Bukarest. Doch hatte das bei Afumall aufgeschlagene<br />

Lager keine Gelegenheit , sich gegen den Wesir auszuzeichnen<br />

und dann in Bulgarien einzudringen", weil sehr bald die Nachricht<br />

von dem durch preufsische, englische und holländische Vermittlung<br />

in Reichenbach geschlossenen Waffenstillstand eintraf 2).<br />

Dieser Waffenstillstand war im Grunde das Werk der preufsischen<br />

Diplomatie, die drei Jahre hindurch den von Hertzberg<br />

erfundenen törichten Austauschplan um so hartnäckiger verfolgt<br />

hatte , je aussichtsloser er war , obwohl der verständige , wenn<br />

auch allzu kritisch veranlagte und den Tiirken entschieden feindliche<br />

Gesandte von Diez in Konstantinopel noch vor der Eröffnung<br />

des Krieges das sonderbare Projekt als den Grundsätzen<br />

der Pforte durchaus widersprechend erklärt hatte 2). Sie wollte<br />

wenigstens des Ruhmes geniefsen, den Parteien den Frieden<br />

aufgedrungen zu haben 4).<br />

hatte der neue Wesir bereits einige Zeit vorher dem zu diesem Zwecke ins Lager<br />

berufenen Alexander Konstantin Maurokordatos anvertraut.; vgl. K aratz as, S.551;<br />

Acte i fragmente" II, S. 305, Nr. 2; Do can, in den Denkwiirdigkeiten der<br />

ramänischen Akademie" I9II.<br />

2) Ober einen spanischen Versuch im November 1789 siehe K ar a t z as<br />

a. a. O. S. 118. Unterhandlungen mit dem schwedischen Gesandten ebenda.<br />

Suworow, S. 98-203.<br />

Pourtant je desespère presque de voir jamais les Turcs disposes A<br />

ceder les provinces en question, avant de les avoir perdii par des defaites";<br />

Acte i fragmente" II, S. 227, Nr. 3.<br />

Die erste Ertiffnung Hertzbergs an den Gesandten von Diez ist vom 24. November<br />

1787 datiert. Siehe Acte i fragmente" II, S. 226, Nr. 2.

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