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GESCHICHTE

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232 Zweites Bud. Erstes Kapitel.<br />

zuzetteln, wahrscheinlicher, um die Rolle eines gefiirchteten Volksfiihrers<br />

zu iibernehmen. Er begann mit der Einfiihrung einer<br />

willkiirlichen Gewaltherrschaft in der Nachbarschaft seines Hauses,<br />

um zunächst seinen Beutel zu fiillen: jeder Christ, der ein neues<br />

Haus bauen wollte, wurde gezwungen , ihm eine entsprechende<br />

Summe zu entrichten. Sogleich erhielt der Toptschi-baschi den<br />

Befehl, ihm unverziiglich das Handwerk zu legen, und in einem<br />

der Schlösser am Bosporus wurde Kerim auch wirklich hingerichtet<br />

1). Das von ihm eröffnete Kaffeehaus , wo er Bestellungen<br />

ftir Brandstiftungen, Morde und andere solche Heldentaten<br />

zu empfangen pflegte, wurde nun geschlossen; die Einwohner<br />

des Quartiers saben sich nicht mehr genötigt, bei Kerim Fleisch<br />

um hohe Preise zu kaufen 2). Die sogenannten Bekjar- Odalars,<br />

in denen die fliichtigen oder ungehorsamen Soldaten wohnten,<br />

und die ein Schrecken ftir die umliegenden Hauser waren, wurden<br />

zerstört, die wirklichen Soldaten in die Kasernen geschickt, und<br />

die als Janitscharen umherstolzierenden und lärmenden Lastträger<br />

und Vagabunden ertränkt 2). Dadurch war der militärischen Demagogie"<br />

in Stambul und Galata ein Ende gemacht worden 4).<br />

Dagegen liefs sich der Sultan von Griechinnen und Armenierinnen<br />

bei seinen Spazierfahrten in der Urngebung Konstantinopels anschauen,<br />

und als er einmal bei der Kirche St. Johannes' in Therapia<br />

voriiberging, ordnete er an, bei den zahlreichen vor dem<br />

Altar brennenden Lichtern eine Kerze in seinem Namen anzuziinden<br />

6).<br />

Nach Kurschid erlangte kein talentvoller Mann die Reichssiegel.<br />

Mahmud brauchte sie nicht und hatte zu seinen Ministern<br />

kein Vertrauen: in der Zeit des Krieges hielt er doch einen Khasseki<br />

als Spion im Lager des Grofswesirs 6). Immer mehr erschien<br />

der hochbegabte Mann, dessen vorziiglichste Eigenschaft eine<br />

z) Karatzas, S. 157-158. Vgl. Zinkeisen VII, S. 398.<br />

Karatzas a. a. O.<br />

Ebenda S. 151.<br />

Ebenda S. 157.<br />

Ebenda. S. 131, 150.<br />

Ebenda S. 154.

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