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GESCHICHTE

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Der Krieg mit Rufsland und Osterreich (1787-1792 . 89<br />

selbständige Fiirsten baben", von denen der eine unter russischem,<br />

der andere unter österreichischem Schutze stehen und<br />

von den betreffenden Mächten auch ernannt werden sollten<br />

Der Sultan soll diese Vorschlä.ge venvorfen haben , da er auch<br />

die Krim zuriickzuerhalten hoffte 2), und Hassan daraufhin sein<br />

Abschiedsgesuch eingereicht haben 3). Bei dem in der europäischen<br />

Lage eingetretenen Umschwung erwartete die Pforte die<br />

Erlangung viel vorteilhafterer Bedingungen durch die ihr freundlich<br />

gesinnten Vermittler.<br />

Sie hatte alle Mittel versucht, um zu einem ehrenhaften<br />

Frieden zu gelangen, bei dem ihr der bisherige Länderbesitz<br />

verblieben wäxe. Aber der schwedische Krieg gegen Rufsland<br />

war, trotz dem letzthin zwischen König Gustav III. und Preufsen<br />

abgescblossenen Vertrage, ohne Wirkung geblieben; von der<br />

Republik Polen, die ernstlich auf eine Verstä.ndigung mit der<br />

Kaiserin Katharina bedacht war, war nichts zu hoffen, obwohl<br />

der Wesir noch kiirzlich den mit einem zahlreichen und glänzenden<br />

Gefolge durch Morea und Saloniki eingetroffenen Grafen<br />

Potocki empfangen hatte 4). Die französische Mediation war so<br />

wenig ernst gemeint, dafs Graf Star in Petersburg, wenn auch<br />

erfolglos, an dem Zustandekommen einer Quadrupelallianz arbeitete,<br />

die den Interessen der Pforte zuwiderlief. Wenn die Vorschläge<br />

Patjomkins und Stiirmers unannehmbar waren, so blieben<br />

eben nur Diez' Anerbietungen iibrig, um zu einer friedlichen<br />

Lösung zu gelangen. Die Zustände im osmanischen Reiche<br />

waren in den letzten Monaten so schwierig geworden, dafs man<br />

18jährige junge Leute ftir das Janitscharenkorps rekrutieren<br />

mufste; das silberne Gerät des Serails wurde feierlich in die<br />

Miinze iibergefiihrt und eingeschmolzen, um den Kriegsschatz notdiirftig<br />

zu speisen 5).<br />

I A. a. O. S. 345 ff. Er gibt aufserdem die Bedingungen des im Febrnar<br />

mit Preufsen geschlossenen Vertrags ; ebenda S. 546.<br />

2 Ebenda.<br />

Ebenda S. 547.<br />

Kar a t z a s a. a, O. S. 547; vgl. such die unten erwähnten Memoiren<br />

0 g in skis (Unterredung Oginskis mit dem Dolmetscher Georg Murusi, 1796).<br />

Karatzas, S. 116-117.

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