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GESCHICHTE

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Folgen des Vertrags von 1774 usw. 7<br />

mutka, die eine grofse , schöne , bliihende , mit fleifsigen und<br />

unterwiirfigen Einwohnem bevölkerte Provinz den Kaiserlichen,<br />

ohne dais sie einen Tropfen Blut gekostet hätte , einbrachte 1).<br />

Bei der Auslegung des Vertrags dafs die Minister der Pforte<br />

nicht die geringsten geographischen Kenntnisse besitzen", hatte<br />

Thugut schon friiher bemerkt 2) machte sich General Barko<br />

skrupellos daran, Grenzen nach eigenem Gutdiinken , so wie es<br />

fiir Österreich am gtinstigsten war, , festzusetzen , während doch<br />

der Vertrag von solchen sprach, die ganz klar seien und ähnlich<br />

denen, die die kaiserlichen Offiziere schon festgesetzt hatten" 5).<br />

Nach mehreren Sitzungen des tiirkischen Ministerrats wurde, dank<br />

auch der freundlichen Dazwischenkunft des französischen Gesandten<br />

de St. Priest, ein Mittelweg gefunden. Noch am 17. Mai<br />

1776 wurde die Zessionsakte in Konstantinopel ratifiziert 4).<br />

Um cine Redressierung" des nachteiligen Friedens mit Rufsland,<br />

der das osmanische Reich in seinem Fortbestande selbst zu<br />

bedrohen schien, zu erlangen, wandte sich der Reis-Efendi Ende<br />

1774 an den in Konstantinopel residierenden Minister Friedrichs II.<br />

und an dessen englischen Kollegen. Naiverweise hegte die Pforte<br />

die Hoffnung , dadurch Kertsch und Jenikaleh , ja sogar auch<br />

Taman , und die Oberhoheitsrechte iiber die Tataren wiedergewinnen<br />

zu können 5). Solche Ideen, die uns heutzutage fast<br />

unbegreiflich erscheinen, erklären sich iibrigens mit der Denkart<br />

der Tiirken und ihrer Gewohnheit, politische Fragen vom religiösen<br />

Standpunkt aus zu beurteilen. Während des Streites um die<br />

Bukowina schreibt der preufsische Gesandte folgendes : Diese<br />

einfältige Leuthe alleguiren dabey ihr eigenes Exemple mit denen<br />

Russen, denn, da die Pforte an solches (Rufsland) den Krieg unrechtmässig<br />

declarirt, so sey sie auch dafiir gestraft worden, und<br />

schliessen daraus , dass auch Österreich dieses Schicksal haben<br />

I) Ebenda Documente" VII, S. 485 ff.; Fragmente" V, S. 391 ff.<br />

D ers el b e Documente" VII, S. ioo.<br />

Des frontières bien distinctes et semblables it celles qu'ont établies<br />

actuellement les officiers de la Cour Impériale" ; Hur muzaki, Suppl. I% S. 946,<br />

Nr. mc,coxin.<br />

Vgl. ebenda S. 952, Nr. soccsilx.<br />

Zink ei s en VI, S. 86 ff., nach den prettfsischen Gesandtschaftsberichten.

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