01.03.2013 Aufrufe

GESCHICHTE

GESCHICHTE

GESCHICHTE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

248 Zweites Buch. Zweites Kapitel.<br />

Sich aber gegen den Willen des Zaren zu sträuben, waren<br />

die in der Moldau Lenkenden nicht gewöhnt. So wurde denn Ipsi-<br />

'antis zwar keine begeisterte, aber jedenfalls eine widerstandslose<br />

Aufnahme zuteil. Der Metropolit Veniamin Costachi, ein hochverdienter<br />

Kleriker, nahm selbst die feierliche Umgiirtung des<br />

Fiirstensohns in der von Griechen verwalteten Kirche der Drci Hierarchen<br />

vor. Es wurde den Fiihrern der Revolution erlaubt, nach<br />

Belieben die ledigen Burschen jeglicher Nationalität fiir ein Freiheitskorps<br />

zu werben ; sonst fanden sich keine anderen Elemente<br />

, die ihnen helfen rnochten. Nach dem Riickzug Sutzos,<br />

der keinen russischen Soldaten zu Gesicht bekam, was ihm dem<br />

weiteren Verlauf des Unternehmens mit Ruhe entgegenzusehen erlaubt<br />

kätte 1), blieb die ganze Macht in den Hä.nden der Prinzen<br />

Ipsilantis und Cantacuzino. In Jassy selbst, dann in Galaii wurden<br />

einige ungliickliche tiirkische Kaufleute , die ihr Los nicht<br />

vorhergesehen hatten, elendiglich hingemetzelt. Noch im März<br />

wandte sich dann das neugeschaffene Heer , die Maurophoren,<br />

die auf den schwarzen Miitzen Abbildungen von Totenköpfen<br />

trugen, iiber Focqani nach Bukarest.<br />

Schon war aber auch Tudor mit seinen Bauern auf dem Marsche<br />

nach der Hauptstadt. Sein Standpunkt wurde immer mehr der<br />

national-rumänische. Als besonnener Mann vermied dieser alles,<br />

was ihn kompromittieren konnte : an der Spitze eines ttichtigen<br />

Heeres beschlofs er , im Einverständnis mit dem Metropoliten<br />

Dionysius Lupu und den noch in Bukarest weilenden Bojaren<br />

den neuernannten Fiirsten Skarlat Callimachi, der schon seine<br />

Kaimakams geschickt hatte, hatte er keine Lust anzuerkennen<br />

die Entwicklung der neuen Zustände abzuwarten. Nachdem Tudor<br />

am 30. März in CotrocenT sein Lager aufgeschlagen hatte und<br />

in die Hauptstadt eingezogen war, wo ihn die Menge als<br />

Domnul Tudor " (Fiirst Tudor ") begrüfste, hielt Ipsilantis fiir<br />

geraten, es zu einem Zusammenstofse nicht kommen zu lassen,<br />

obgleich sich die iibrigens wenig treuen Amauten Sawas auf dem<br />

Bilgel der Metropolie noch eingeschlossen hielten, während<br />

1) Um nichts aus seinen sieben Regiernngsjahren zu verlieren, hatte er verlangt,<br />

dafs die Erklärung des Freiheitskrieges bis 2827 verschoben werde ; T r i -<br />

kupis I, S.51-52.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!