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GESCHICHTE

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524 Drittes Buch. Fiinftes Kapitel.<br />

Alsbald verliefsen die französischen Transportschiffe Marseille<br />

und Toulon. Sie fanden vor Beirut, das von den Banden<br />

besucht worden war, die vereinigten Flotten, die aus 18 K.riegsschiffen<br />

bestanden: Frankreich hatte deren nur fiinf, darunter<br />

drei Fregatten, England ebenso viele, Rufsland nur zwei und<br />

Österreich nur eine Fregatte. Spanien und Griechenland, dessen<br />

König Lebensmittel geschickt hatte, hielten es ihrerseits fiir angebracht,<br />

obgleich sie von niemand eingeladen worden waren,<br />

auch ihre Schiffe nach Syrien zu schicken 1). Mit dem Zeichen des<br />

Kreuzes und mit zaghaften Freudenbezeigungen wurden die Soldaten<br />

Europas bei ihrer Landung von den maronitischen Fliichtlingen<br />

empfangen 2). Die Vertreter der Nation begriifsten den Befehlshaber<br />

auf französisch, als Franzosen des Libanons". Ihrerseits<br />

mufsten die Tiirken ihre wahren Gefiihle geheimhalten und die<br />

Fremden, die ihnen zu helfen" kamen , mit allen militärischen<br />

Ehren begriifsen 3). Der neue, aus Smyrna versetzte Gouverneur,<br />

Achmed Kaisarli, tat sein rnöglichstes, um alle zu befriedigen 4).<br />

Es galt iiberhaupt, durch rasches Vorgehen den ungebetenen<br />

Friedensbringern zuvorzukomm en. Schon war Fuad in Damaskus und<br />

hatte Verhaftungen, denen Hinrichtungen folgen sollten, angeordnet<br />

; unter den Verhafteten befanden sich auch 112 Soldaten, die<br />

sich an den Mordtaten beteiligt hatten. Manche wanderten schon in<br />

die Gefängnisse von Konstantinopel. Schon war Kurschid-Pascha<br />

von Beirut eingeschlossen und Achmed von Damaskus wurde aus<br />

Konstantinopel weggebracht, um in Syrien zu biifsen 6). Aber nach<br />

Beirut selbst zu gehen und von den Fremden Befehle zu erhalten,<br />

dazu wollte Fuad sich nicht bewegen lassen: der französische Offizier<br />

Chanzy, den zwei Adjutanten des obersten Kommissars eingeladen<br />

hatten, mufste sich denn nach Damaskus begeben und wurde hier<br />

wie ein Gesandter am Hofe eines Souveräns empfangen 6). Auf den<br />

Schiffen des Sultans waren die festgenommenen tiirkischen Soldaten<br />

als ungliickliche Waffenbriider aufgenommen worden 7).<br />

adopté des mesures administratives sérieuses pour ramélioration du sort des populations<br />

chrétiennes de tout rite dans rEmpire Ottoman"; ebenda.<br />

t) Ebenda S. 27-28. 2) Ebenda S. 31. 3) Ebenda S. 83-84.<br />

4) Ebenda S. 48. 5) Ebenda S. 51-53. 6) Ebenda S. 58-59.<br />

7) Ebenda S. 62.

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