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GESCHICHTE

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Der Russisch-Tiirkische Krieg 1877-1878 und seine Folgen. 577<br />

der eiligst gerufenen alliierten rumänischen Truppen 1), die am<br />

31. August jenseits der Donau waren Fiirst Carol hatte endlich<br />

die Selbständigkeit seiner Armee erlangt und iibernahm sofort<br />

das Oberkommando vor Plewna mit dem alten General Zotow als<br />

Stabschef, später mit Todleben als Adlatus" , ftihlte sich dieser<br />

bald, und besonders nach der Einnahme Lowtschas , in seinen<br />

Bewegungen gelähmt. Lowtscha verlor er Anfang September,<br />

und von nun an sollte Osman nur die Ehre haben, während vier<br />

Monaten sein Plewna gegen einen vielfach iiberlegenen Feind<br />

18 Divisionen und den Kaiser selbst zu halten. Die Redoute<br />

Griwitza 1. aber nicht auch Griwitza 2. wurde von den Rumänen<br />

mit grofsen Verlusten genommen und besetzt, und auch<br />

Skobelew bemächtigte sich einiger Aufsenwerke, aber bald sahen<br />

die Alliierten klar ein, dafs dieses tiirkische Nest nur durch<br />

eine strenge Blockade zu gewinnen sei. Diesen Rat hatte auch<br />

der herbeigerufene Verteidiger Sewastopols, General Todleben,<br />

gegeben 2). 120 000 Mann, darunter die Garderegimenter, standen<br />

vor Plewna, als sich schon im Winter, am io. Dezember, nach<br />

einem letzten verzweifelten, einige Stunden erfolgreichen Versuch,<br />

die Linien der Belagerer zu durchbrechen, der verwundete Osman<br />

ergab 5). Schon Mitte Oktober hatte Muktar-Pascha in der<br />

Schlacht von Wissin-Kioi (am Aladschadagh) den gröfsten Teil<br />

seiner Truppen verloren und mufste Bich in Kars einschliefsen 4);<br />

und Mitte November wurde auch Kars, wo Grofsfiirst Michael<br />

einzog, eingenommen : 17000 Mann wanderten in die russische<br />

Kriegsgefangenschaft 5), eine Niederlage fast ohnegleichen" 6).<br />

i) Das Telegramm des Grofsflirsten Nikolaus an Ftirst Carol, 31. Juli: Les<br />

Tuns ayant amassé les plus grandes masses it Plevna, nous ablment"; ebenda S. 212.<br />

Die Antwort S. 218-219. Vgl. S. 221, 224-225 ff., besonders S. 237-238.<br />

2 pber die Einnahme der zweiten Griwitzaredoute, die dann verloren ging,<br />

ebenda S. 306. Einnahme von Rahova, ebenda S. 342 ff.<br />

Siehe das Porträt ebenda S. 366: von Mittelgröfse und gedrangener<br />

Gestalt; ein schwarzer Vollbart umrahmt sein Gesicht, dem die grofsen, melancholischen<br />

Augen einen höchst anziehenden Ausdrack verleihen ; seine ganze Art<br />

ist ruhig, wilrdig und sympathisch."<br />

Ebenda S. 304-305; vgl. S. 330. 5) Ebenda S. 342.<br />

6) 2500 Mann von der Besatzung waren schon gefallen; Sarauw a. a. 0.<br />

S. 215; Bamberg a. a. 0. S. 56o ff.<br />

Jorga; Geschichte des osmanischen Reiches. V. 87

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