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GESCHICHTE

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116 Erstes Buch. Viertes Kapitel.<br />

Im November verliefs der in seinen Hoffnungen getäuschte<br />

polnische Vertreter Konstantinopel, um den von Aubert Dubayet<br />

anempfohlenen Einfall in Galizien vorzubereiten 1). Im<br />

belben Monate segnete die alte Kaiserin Katharina das Zeitliche,<br />

und mit ihr verschwand das in den letzten Jahren wiedererstandene<br />

griechische Projekt" von der Bildfläche. Auf ihren franzosenfreundlichen<br />

Nachfolger Kaiser Paul setzten manche Polen neue<br />

Hoffnungen und begriifsten seinen Gnadenakt, der die nach Sibirien<br />

verbannten Freiheitskämpfer zurLickrief, mit stiirmischer<br />

Freude 2). Als die verhafsten Feinde blieben nun nur die<br />

Österreicher auf dem Plan, und Oginski kam in Paris mit dem<br />

Direktorium tiberein, dafs 5000-6000 Mann der polnischen Legionen<br />

sich von Italien nach Dalmatien begeben , von dort<br />

aus in Ungarn einfallen und sich mit den in den Fiirstentiimern<br />

weilenden Gesinnungsgenossen vereinigen sollten 3).<br />

Als die Enttäuschung eintrat, weil die Friedensverhandlungen<br />

Bonapartes mit dem deutschen Kaiser, die sich in die Lange<br />

gezogen hatten, zum Waffenstillstand fiihrten 4), versuchte Denisko<br />

die Aufstandsidee wieder aufzunehmen. Er drang von dem an<br />

der Grenze der österreichischen Bukowina gelegenen moldauischen<br />

Dorfe Boian aus in dieses Gebiet ein. Seine schnelle Besiegung<br />

bereitete dem lang genährten grofsen Projekt der Emigrierten<br />

ein friihes Ende. Die erlassene Amnestie zerstreute die Fliichtlinge,<br />

und der Fiirst der Moldau erhielt im Juli 1797 Befehl,<br />

keinen Polen mehr in seinem Lande zu beherbergen. Denisko<br />

reiste nach Petersburg und Dombrowski nahm ebenfalls von<br />

Kaiser Paul Unterstiitzung an 5). Der Vertrag von Campoformio<br />

machte dem Kriege in Italien und Deutschland (17. Oktober) ein<br />

Ende und eine bewaffnete Erhebung in Galizien fiir die Franzosen<br />

nutzlos 6); die Pforte ilarerseits hatte mit der durch den<br />

I) Ebenda S. 242.<br />

Ebenda S. 250-251.<br />

Ebenda S. 278-280.<br />

Er warde am 18. April 1797 nnterzeichnet.<br />

Oginski II, S. 292-293.<br />

Vgl. ebenda S. 274-275.

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