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GESCHICHTE

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Praliminarien des neuen Krieges mit Rufsland und Osterreich. Heeresznstand. 65<br />

Handels, den die Familie mit Venedig und den benachbarten<br />

venezianischen Besitzungen seit langem ftihrte ; auch seien folglich<br />

die vom Vater gestifteten Briicken und Wirtshäuser nur eine<br />

Probe von dessen Grofsmut. Mit Ehren wurde Tscherkefs entlassen<br />

, um fiir die gerechte Sache in Konstantinopel zu<br />

sprech en 1).<br />

So wurde Mahmud Buschat Pascha von Skutari mit Einwilligung<br />

der schliefslich dazu gezwungenen Pforte. Er setzte<br />

sich sogleich in Verbindung mit einem ebenso kiihnen Jangling,<br />

Ali, vom Dorfe Tepelen, der, mit Aufwand der ausgesuchtesten<br />

Verstellung und der äufsersten Grausamkeit , seine Feinde von<br />

Gardiki bestraft, seinem Schwiegervater das Paschalik Delvino entrissen,<br />

den neuen Pascha von Argyrokastron, Gemahl der Schwester<br />

Alis, getötet, die griechischen Klephthen, Heiducken des Pindus,<br />

sich tributpflichtig gemacht und endlich die Statthalterschaft in<br />

Thessalien erkauft hatte 2). Daneben liefs sich Mahmud eine<br />

Flotte von 12 kleinen Fahrzeugen bauen, nahm deutsche Ingenieure<br />

in seinen Sold und griff die Montenegriner, Schiitzlinge<br />

der Russen, und die den Venezianern unterworfenen Pastrowitsch<br />

riicksichtslos an. Den gegen ihn aufgehetzten Kurd,<br />

Pascha von Elbassan , schlug er ebenfalls. Vergebens griffen<br />

ihn auch zwölf Paschas mit einem wahren Heere zusammen an.<br />

Venedig protestierte heftig gegen den unruhigen Nachbar und<br />

verlangte die Dazwischenkunft der Pforte.<br />

Die Republik hatte aber einen Handelsvertrag mit Osterreich<br />

und Rufsland im April 1783 2) geschlossen , von dem<br />

einige Klauseln den Tiirken gefahrdrohend zu sein schienen ;<br />

vielleicht hatte ihnen jemand verraten, dais die zukiinftigen Teiler<br />

des Reiches den Venezianern die Herrschaft in Morea und im<br />

Archipelagus vorbehalten hatten. Der nunmehr verachtete Bailo<br />

spielte in Konstantinopel iibermäfsig die Rolle des Beschiitzers<br />

des dalmatinischen Gesindels der Schiavoni4). Auch die Handel<br />

i) Komnenos Hypsilantes, S. 555-556.<br />

Mendelssohn -B a r th oldy, Geschichte Griechenlands I: Zusammenstellung<br />

nach den Quellen.<br />

Zinkeisen VI, S. 546.<br />

Sauvebceuf I, S. 41-42.<br />

Jorga, Geschichte des osmanischen Reiches. V.<br />

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