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GESCHICHTE

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Folgen des griechischen Anfstandes nsw. 333<br />

Julivertra.gs mit Entriistung zurtickgewiesen1). Wenige Tage darauf<br />

erfolgte auch wirklich die Abreise der Gesandten. Die Pforte<br />

begniigte sich damit, bei den betreffenden Kabinetten Protest zu<br />

erheben 2); dann rief der Sultan in einer am 20. des Monats<br />

abgehaltenen Notabelnversammlung alle Moslems zum Kriege<br />

fiir Glauben und nationale Existenz " gegen das treulose Europa<br />

auf, das die Rechtgläubigen durch Rajahs ersetzen wolle, und besonders<br />

gegen die unersättlichen Anspriiche Rufslands 8), das die<br />

Griechen zur Revolte aufgestachelt und durch seine Ränke"<br />

die westlichen Mächte zu feindlichen Taten gegen die Pforte<br />

verleitet babe. In Morea verftigte Ibrahim iiber 20-30 000<br />

Mann, und aus den Triimmem der Flotte von Navarin hatte er<br />

54 Schiffe wiederherstellen lassen 4).<br />

Dieses alles liefs aber den einzigen Gewinner im Spiele,<br />

den Zaren, kalt: von Anfang an wollte er die Besetzung der<br />

Fiirstentiimer und den Krieg gegen die Pforte , aber mit Einwilligung<br />

von ganz Europa, und dieses Ziel war mit Ausnahme<br />

der feindlichen Haltung Österreichs und der Zuriickhaltung Preufsens,<br />

das seinen Gesandten nicht zuriickgerufen hatte, schon<br />

erreicht. Die Stunde der Erklärung mufste nur ein wenig<br />

verzögert werden, und zwar, bis die westlichen Mächte zur Anerkennung<br />

der völligen Rechtlichkeit dieses Schrittes bewogen<br />

worden seien.<br />

Schon am 6. Januar 1828 batte Nikolaus I. sein neues<br />

Programm, eine Auslegung und Vervollstä.ndigung des friiheren,<br />

aufgestellt. Da der Sultan fiir Serben und Rumänen im Sinne<br />

der Konvention von Akkerman nichts getan hatte , da er den<br />

rechtmäfsigen und selbstverständlichen Einflufs Rufslands nicht<br />

anerkennen wollte , da neuerdings die russischen Untertanen<br />

manchen Beleidigungen und Verlusten ausgesetzt gewesen waren,<br />

so schlug er vor iibrigens ohne jede Absicht, sein Reich<br />

durch Annexionen zu vergröfsern , seine Heere im Namen<br />

I) Ebenda II, S. 197 ff.<br />

Ebends S. 200.<br />

Ebenda S. 202 203; V, S. 140 ff.<br />

Ebenda II, S. 204.

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