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GESCHICHTE

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Ungliicklicher Kampf Sultan SeEms gegen die fortschreitende Anarchie usw. 179<br />

Nachdem sich der französische General, der nach dem Verluste<br />

seiner Frau erkrankt war, nach Frankreich begeben hatte, erfreute<br />

sich sein Nachfolger Latour-Maubourg bei weitem nicht desselben<br />

Einflusses. Gleich nach der Ankunft desselben fiel aber Tajar<br />

durch die Koalition des Fiihrers der siegreichen Soldateska mit<br />

dem Mufti und den Agas des Innern, die unter dem schwachen<br />

Mustafa oftmals das entscheidende Wort fiihrten. Es wurde ihm<br />

aber erlaubt, sich nach Rustschuk zu begeben, wo Mustafa Bairaktar<br />

nur allzu bereit war, ihm zur Rache zu verhelfen.<br />

Die meisten Soldaten hatten gegen den gefangen gehaltenen<br />

Sultan Selim die loyalsten Gesinnungen bewahrt. Zwar gaben 1)<br />

die Janitscharen ihrem Hasse gegen die obersten Wiirdentrager<br />

Ausdruck und ermordeten selbst ihren Aga, aber als der Wesir die<br />

Leitung wieder in die Hände nahm und den Kehaja - beg und<br />

den Reis -Efendi durch die treuen Osman und Arif ersetzte 2),<br />

änderten sich langsam die Gesinnungen der Truppen zum Besseren.<br />

Die mifsvergniigten Janitscharen erhielten die Erlaubnis, sich nach<br />

Hause zu begeben 8), machten davon aber keinen Gebrauch.<br />

So warteten nun der Duna-Seraskier 4), wie auch der in Schumla<br />

im Lager befindliche Wesir Tschelebi- Said- Mustafa nur auf die<br />

Stunde, um, wenn nicht den Usurpator zu entfernen und den<br />

rechtmafsigen Herrn auf den Thron der Osmanen wiedereinzusetzen,<br />

wenigstens dem Regime der verachteten Jamaks ein Ende<br />

zu setzen. Nun gesellte sich ihnen auch dieser schlaue Tajar<br />

zu, der in Konstantinopel ebenfalls auf seine Freunde zählen<br />

konnte. Beitschi-Efendi begab sich von Rustschuk nach Schumla<br />

und von dort nach der Hauptstadt selbst , um die Vergel-<br />

I) Siehe oben S. 168.<br />

2) Vgl. Hurmuzaki, Suppl. 12, S. 444, Nr. nxciv. 3) Ebenda.<br />

4) Ober den i8o6 von semen eigenen Lenten erschlagenen Tersenik-Oglu,<br />

Vorgänger Bairaktars, Hurmuzaki, Suppl. 12, S. 349, Nr. cra.xxxur Er hätte,<br />

nach S ébastiani, die Absicht gehabt, Konstantinopel einzunehmen, den Sultan<br />

abzusetzen und die Minister zu töten"; ebenda. Ein Brief Michelsons an<br />

ihn, 17. Dezember 1806, spricht von seinen affectueuses dispositions et procédes<br />

d'amitié" gegen Rufsland; Hurmuzaki, Suppl. 12, S.365-366, Nr. Dry. Siehe<br />

ebenda S.369-370, Nr. DXDla ; S. 505, Nr. DCLEC. Vgl. such Testa a. a. O.<br />

II, S. 310ff.<br />

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